In diesem Semester wurden knapp 60.000 Euro aus dem studentischen Haushalt für Projektförderungen ausgegeben. Das Geld stammt aus Rücklagen, die die Studierendenschaft über Jahre hinweg angesammelt hat. Studierende werden nicht entlastet, sondern das Geld fließt in Projekte. Ein Antifaschistisches Jugendcamp und ein Solarcamp jeweils vierstellige Beträge.
Wer in die Tabelle schaut, welche Projektförderanträge dieses Sommersemester 2023 bisher verabschiedet worden sind vom Studierendenparlament (StuPa), entdeckt hier zwei Beiträge über 10.000 Euro. Neue Grills für die Mensawiese mit rund 12.000 Euro und das Coraci-Festival mit rund 13.000 Euro. Diese, wie auch andere Projektförderungen werden durch das StuPa genehmigt. Wie viel Geld am Ende abgerufen worden ist, ist bisher nicht veröffentlicht. Die Fachschaft BEM antwortete auf Anfrage, dass die 5.000 Euro für die Zentralgebäudeparty nicht gebraucht werden.
Zwei Camps werden gefördert, das Antifaschistische Jugendcamp und das Solarcamp mit 3.000 bzw. 8.100 Euro. Welchen Nutzen die Studierenden der Leuphana Universität Lüneburg davon haben, lässt sich auf dem ersten Blick nicht erkennen.
Die Univativ hatte bereits darüber berichtet, wie intransparent die Vergabe der Projektförderungen ist: Die Studierendenschaft hat Rücklagen in einer nicht unerheblichen Höhe. Alle Studierenden und Initiativen können einen Projektförderungsantrag stellen. Wie die Gelder verwendet werden, ist nicht öffentlich zugänglich oder wird transparent dargestellt. Alles unter 1.500 Euro wird nicht veröffentlicht. Die Univativ veröffentlichte, was über 1.500 Euro bekam.
Wir haben bereits berichtet, dass die Studierendenschaft Rücklagen in einem sechsstelligen Bereich hat. Vieles davon soll künftig durch Projektförderungen ausgegeben werden. Dazu können alle einen Projektförderantrag an das StuPa stellen. Anträge unter 1.500 Euro werden ausschließlich im StuPa-Finanzausschuss beraten und beschlossen. Anträge über 1.500 Euro müssen im StuPa behandelt werden. Das StuPa pflegt dazu eine Beschlussdatenbank. Beschlüsse unter 1.500 Euro werden nicht in die Datenbank eingetragen und die Informationen sind den Studierenden nicht einfach zugänglich. Auch wie viele Projekte in diesem Rahmen gefördert wurden oder wie hoch die Summe der Minderbeträge ist bleibt unklar.
Das Geld für die Projektförderungen kommt aus dem studentischen Haushalt, was die Studierenden pro Semester und Person mit 19 Euro finanzieren.
Projektförderungen im Überblick
Die Frage, die sich stellt, ist ob die Gelder, die für die Projektförderungen ausgegeben werden, auch allen Studierenden zugutekommen oder ob nur einem bestimmen Kreis. Anträge auf Förderung können beim StuPa gestellt werden.
Hinweis: Bei den angegeben Projektförderungen handelt es sich um die beantragte Summe, die später abgerechnete und somit endgültige Summe kann daher unter der beantragten Summe liegen, wird jedoch nicht veröffentlicht.
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Transparenzhinweis: Wie aus der Tabelle zu erkennen ist, hat auch die Univativ eine Projektförderung in Höhe von 1.800 Euro für eine Univativ Print-Ausgabe beantragt.