Lunatic 2021 - (c) Univativ

Lunatic 2021- Ein Festival in Pandemiezeiten

Am Wochenende fand das lunatic-Festival 2021 statt – während einer weltweiten Pandemie. Auf einmal bewegen sich Menschen auf dem Campus, der monatelang vollkommen leer gefegt war. Organisator*innen und Helfer*innen haben etwas auf die Beine gestellt, wovon alle seit langer Zeit nur träumen konnten. Musik, Kultur und Essen warten auf uns: Ein Erfahrungsbericht.

Es ist der Morgen am Freitag, dem 4. Juni 2021 und es liegt Vorfreude und Spannung in der Luft am Campus der Leuphana in Lüneburg. Menschengruppen laufen umher und hier und da werden verschiedenste Aufgaben erledigt. Die Bühnen und Bars sind aufgebaut, beim Merch-Stand und Eiswagen liegt alles bereit und das Campusgelände ist kaum wiederzuerkennen. Wo sonst in der kalten Jahreszeit einzelne Menschen Spazieren gingen und Hörsäle leer stehen, sind nun mehrere Leute auf dem Weg in Richtung Gebäude 14, um sich auf das Coronavirus testen zu lassen. Denn nur ein negativer Test, eine medizinische Maske und ein Tagesticket bieten den Eintritt in einen Tag, den alle lange nicht mehr erlebt haben.

Gleich am Anfang holen sich die Besucher*innen ihr lunatic-Festivalbändchen an einem Stand ab. Das Bändchen ist am Freitag weiß mit einer grünen Aufschrift bedruckt ist und am Samstag andersherum. Viele haben sich kurze Klamotten angezogen – von Kleidern, bis Hemden und langen Flatterhosen- ist alles dabei. Wiederum andere Gäste haben sich mit Glitzer im Gesicht schon auf das Festival eingestimmt. Denn bei den hohen Temperaturen schon morgens ist das Sommergefühl vorprogrammiert.

Das Festival findet dezentral an verschiedenen Locations statt.

„Es ist so toll hier zu sein. Bisher haben wir ein bisschen länger angestanden, alle sind sehr aufgeregt, aber das ist ja auch verständlich. Es lohnt sich allein jetzt schon, da zu sein und alles mitzunehmen. Man sieht, dass sehr viel Liebe drinsteckt. „, sagt eine Freundinnengruppe, die zusammen hergekommen ist. Sie besuchen das lunatic nicht zum ersten Mal. „Dieses Jahr ist alles ein wenig anders, aber das finden wir gar nicht schlecht, eher noch spannender.“ Dieses Jahr ist tatsächlich alles ein bisschen neu, denn es gibt verschiedene abgegrenzte Locations auf dem Campus. Man läuft von Bühne zu Bühne und macht mal einen kleinen Abstecher zum Food-Court und erfrischt sich mit einer Limonade oder einem Eiskaffee, wobei auch dort viel getanzt wird. Denn DJ-Elektromusik begleitet das Essen und auch hier herrscht eine ausgelassene Stimmung.

In der Location „Die Stube“ tritt als erster Act Bush.ida auf, die mit ihrer beeindruckenden, fetzigen Art und Musik viele von ihren Sitzplätzen reißt. Die Besucher*innen kriegen so langsam wieder ein Gefühl, wie es ist, Live-Musik zu hören und bewegen sich zu den Texten der Rapperin. Auch mit der Maske lässt es sich, trotz steigender Temperaturen, gut unterhalten. Auch die Sängerin Lizki lässt die Gäste mit ihrer schönen und starken Stimme mitfühlen und bringt eine harmonische Stimmung mit sich, die sich auf die Menschen überträgt, die sich langsam im Takt der Musik bewegen.

Auf der „Spielwiese“ tritt unter anderem Anaïs auf.

Auf einer anderen Location, der „Spielwiese“, unterhält Anaïs um 15:30 Uhr die Leute. Es ist der erste Auftritt der Sängerin überhaupt und sie erhitzt die Stimmung mit ihrer klangvollen und rhythmischen Musik, während ihre Band sie dabei begleitet und für großartige Launen sorgt. Es ist ein unfassbares Gefühl, dass sich so viele Menschen wieder auf einem Fleck bewegen können.

„Die Stimmung ist toll. Die Corona-Maßnahmen sind natürlich da, aber die Besucher*innen halten sich dran, man merkt allgemein, dass die Leute glücklicher sind und sich freuen. Meine Highlights dazu sind heute auch natürlich die Musik, das Essen und die Getränke“, sagt Maxine, die schon im höheren Semester Kulturwissenschaften studiert und am Samstag auch auf dem lunatic als Helferin arbeitet.

Auch die Berliner Band „Sultans Court“ spielt ab 18 Uhr auf der Spielwiese. Viele spricht die elektrische Musik und die Stimme des Leadsängers an, während alle Bandmitglieder auf der Bühne sie unterhalten. Hier tanzen alle Besucher*innen und genießen die Lieder der Band.

Clara studiert im 2. Semester Kulturwissenschaften und ist das erste Mal auf dem lunatic dabei: „Ich dachte anfangs, dass die Hemmungen größer werden. Gerade beim Tanzen, da wir das alle so lange nicht machen durften. Aber man hat sich schnell wieder dran gewöhnt mit mehr Menschen da zu sein und wie sehr man das vermisst hat und wie nötig und schön es mal wieder war, diese Erfahrung zu haben. Es gab ein richtiges Festivalgefühl“. Und so geht es vielen. Anfangs sind einige noch verhalten, doch mehr und mehr öffnen sich die Menschen wieder und bei jedem Act tanzen viele ausgelassen.

Die Berliner Band „Sultans Court“ begeistert mit Elektromusik.

Die Künstlerin Layla heizt gegen Ende ab 20 Uhr bei der „Stube“ die Stimmung mit ihrem Gesang und dem Rap nochmal richtig auf und die Gäste sind hellauf begeistert. Es begegnen sich alte Bekannte, andere Studierende aus Seminaren, die sich bisher nur über Zoom gesehen haben, und Freundesgruppen. Viele lassen den Abend auf der Mensawiese oder bei anderes Acts sowie bei den Poetry Slams auf dem Sonnendeck noch einmal ausklingen. Viele Besucher*innen sind den Mitwirkenden dankbar für dieses unbeschwerte, kultivierte, schöne und lang ersehnte Ereignis.


Bilder und Videos: Univativ

Transparenzhinweis: Der Besuch der Autorin war im Rahmen der Berichterstattung kostenlos.

Olivia Klocke

Das Schreiben begeistert mich schon seit ich klein bin. Von Artikeln bis zu Kurzgeschichten und Poetry Slams, intessiere ich mich vor allem dafür, was uns so alles gesellschaftlich bewegt, von kleinen bis zu großen Themen. Ich studiere Kulturwissenschaften im Major und Digitale Medien im Minor und lese gerne Romane, die auch ein wenig dramatisch sein können.

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