Frohe Veihnachten!

Kleine Veihnachtsbäckerei
Kleine Veihnachtsbäckerei

Weihnachten ist die Zeit der Liebe, des Friedens und natürlich des Karies. Wer sich dieses Jahr ganz tierfreundlich die Figur verderben will, ist in meiner winzigen veganen Weihnachtsbäckerei genau richtig.

 

Was heißt eigentlich vegan?

Vegan zu essen heißt, bewusst auf alle tierischen Produkte zu verzichten. Während Vegetarier nur das tote Tier (kurzum Fleisch und Fisch) vom Speiseplan streichen, lässt der Veganer auch von Milchprodukten, Eiern, Honig und vielen Zusatzstoffen (zum Beispiel rote Lebensmittelfarbe die oft aus Blattläusen gewonnen wird) die Finger. Was sich erst einmal nach Salat-Diät anhört kann tatsächlich unglaublich abwechslungsreich sein – im Übrigen auch ganz ohne Ersatzprodukte.

Über die vegane Ernährung hinaus pflegen viele Veganer auch einen bewusst tierfreien Lebensstil, also kein Pelz, kein Leder und keine Produkte die auf Kosten von Tieren produziert oder an Tieren getestet werden.

 

Veihnachten und Veihnachtsbäckerei

Ich möchte keinen überzeugen, auf den geliebten Weihnachtsbraten zu verzichten. Ehrlich gesagt bin ich mir auch noch nicht sicher, ob ich dieses Jahr schon widerstehen kann. Trotzdem ist Weihnachten eine Zeit in der man ganz unverkrampft ein bisschen „vegan“ in sein Leben bringen kann. Viele Lieblingsrezepte aus der Weihnachtsbäckerei lassen sich nämlich ganz leicht zur tierfreien Köstlichkeit abwandeln, sodass der veganen Weihnacht (alias Veihnacht) nichts mehr im Wege steht.

 

Zimtsterne

Zimtsterne sind bei mir zu Hause ein Weihnachtsklassiker, ohne den die Adventszeit nicht auszuhalten wäre. In der traditionellen Variante können gut und gern drei bis vier Eiweiß verschwinden und wer das Eigelb nicht in selbstgemachten Eierlikör verarbeiten kann, schmeißt es oft direkt weg. Für unser Rezept brauchen wir dagegen nur:

  • 250 g Puderzucker

    Geschenkfertige Zimtsterne
    Geschenkfertige Zimtsterne
  • 2 EL Zimt
  • Wasser
  • Zitronensaft
  • 150g gemahlene Mandeln
  • 200 g gemahlene Haselnüsse

Zuerst werden 200g Puderzucker, 2 EL Zimt, 8 EL Wasser, 1 EL Zitronensaft und die gemahlenen Nüsse miteinander zu einem klebrigen Teig verarbeitet. Diesen rollt ihr dann auf einer mit Puderzucker bestreuten Fläche flach aus und könnt direkt mit dem Ausstechen beginnen. Die fertig ausgestochenen Plätzchen kommen auf ein Blech und müssen dann 4 Stunden ruhen (ja, wirklich!).

Nach der Ruhezeit schiebt ihr das Blech für 3-5 Minuten bei 250°C in den Backofen. Lasst die fertigen Plätzchen kurz auskühlen und rührt mit dem restlichen Puderzucker, etwa 1 EL Wasser und einem Spritzer Zitrone eine zähe Zuckermasse an. Diese könnt ihr dann auf die ausgekühlten Sterne streichen und trocknen lassen. Fertig sind die tierfreien Zimtsterne.

 

Mürbeplätzchen

Zugegeben, Zimtsterne sind schon sehr traditionelles Naschwerk. Verbreiteter ist die Plätzchen Variante aus Mürbeteig, die man gut als Vorlage zum Verzieren verwenden kann. Für dieses einfache Rezept hat vermutlich jede Familie ihre eigene kleine Abwandlung. In den meisten Fällen gehören Butter und Eier dazu. Dieses vegane Rezept steht seinen Verwandten jedoch in nichts nach:

  • 200 g feines Weizenmehl

    Ausstechplätzchen mit Schokoglasur
    Ausstechplätzchen mit Schokoglasur
  • 90 g Puderzucker
  • 50 g kalte Margarine
  • 1 Messerspitze Natron
  • 1 EL Sojamilch
  • 1 EL Sojasahne
  • 1 EL Mineralwasser

Alle Zutaten einfach per Hand verkneten. Die Hände zu benutzen ist hier sehr wichtig, da die eigene Körperwärme die Komponenten beim Verbinden unterstützt. Wenn alles sich zu einem glatten Teig vermengt hat, in Alufolie wickeln und für eine Stunde im Kühlschrank ruhen lassen. Danach kann der Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche ausgerollt und ausgestochen werden. Auf der mittleren Schiebeleiste des Backofens brauchen die Plätzchen bei 200°C etwa 10-12 Minuten.

 

Glasur im Wasserbad
Glasur im Wasserbad

Ich habe für meine Variante außerdem eine Schokoglasur selbst gemacht. Dafür nimmt man einfach 100g Schokolade (hier Reisschokolade) und 2 TL Kokosfett oder Margarine. Diese Mischung wird in einem Wasserbad erwärmt und verrührt und kann danach auf die ausgekühlten Plätzchen gepinselt werden.

 

Ihr seht, die Adventszeit mit leckerem und tierfreiem Gebäck zu genießen, ist gar nicht so kompliziert. Probiert es doch selbst einmal aus! Und wenn es euch nicht schmeckt, könnt ihr immer noch Mandarinen naschen und Nüsse knacken. Darüber freuen sich nicht nur die Tiere, sondern auch eure Zähne.

 

Frohe Weihnachten!

Autorin: Anna Christin Koch