End Fossil Occupy! Lüneburg überreicht Forderungen an Universitätsvizepräsident Brei

Lüneburg, 21.12.2022. Sechs Tage lang war das Foyer des Zentralgebäudes besetzt. Am Mittwochnachmittag treffen 30 der Studierenden auf den Vizepräsidenten der Leuphana Universität, Christian Brei. Sie überreichen ihm hochschulöffentlich die Forderungen, die im Rahmen des Camps entstanden.

Studierende sitzen im Kreis, um Christian Brei die erarbeiteten Forderungen vorzustellen
Knapp zwei Stunden sprechen die 30 Studierenden mit dem Vizepräsidenten der Universität.

 

Die Besetzung schließt sich den Forderungen der internationalen Bewegung End Fossil: Occupy! an. Diese hat in den letzten Monaten hunderte Hörsäle und Schulen besetzt und sich ebenfalls dem Motto Think global, act local! verschrieben, beschreibt Jasper. Sie setzen sich für einen Ausstieg aus fossilen Energieträgern und einer Vergesellschaftung der Energieversorgung ein. Außerdem nutzten die Studierenden den Raum der Besetzung, um lokale Forderungen zu erarbeiten. In vielen offenen Plena und Arbeitsrunden wurden alle Studierende, Lehrende und externe Expert:innen eingeladen diese mitzugestalten.

Lokale Forderungen

Die Ergebnisse der gemeinsamen Diskussionen sind sehr umfassend und betreffen die Infrastruktur und Lehre der Universität, sowie die symbolische Kraft der Institution, sich politisch und gesellschaftlich zu positionieren (das Originaldokument ist hier zu finden). End Fossil: Occupy! Lüneburg fordert daher ein Ausrufen des Klimanotstands. Dazu kommt eine klimafreundliche Gestaltung von Verkehr und Mobilität auf und um den Campus und den Finanzen der Universität. Außerdem setzen sich die Studierenden dafür ein, dass die universitären Strukturen demokratisiert und sozial gerechterer gestaltet werden. Dafür muss auch die Lehre dekolonialisiert und diversifiziert werden. Die ehemaligen Besetzer:innen rechtfertigen die Besetzung mit der besonderen Dringlichkeit der Klimakrise und der Verantwortung aller schnellstmöglich zu handeln, sowie dem Wunsch einen Beteiligungsraum zu schaffen, der offen ist für alle.

Und jetzt?

Nach dem knapp zweistündigen Gespräch sind die Studierenden hoffnungsvoll auf weitere konstruktive Gespräche, die der Vizepräsident anbot. Zudem äußern sie jedoch Sorge über Lippenbekenntnisse. Christian Brei forderte die Studierenden auf, mit den gewählten Vertreter:innen der Studierendenschaft zusammenzuarbeiten, um ihre Forderungen mit mehr Repräsentation zu legitimieren.


Foto: Titelbild © Maike Huber, Foto im Text © Maike Huber