LZplay, das Videoportal der Lüneburger Landeszeitung lässt in ihrem neuen Format Profikoch Tim in WG-Küchen reinschnuppern und mit Studenten kochen. Auch UnivativOnline hat sich an das Experiment „Kochsendung“ gewagt… wir wollen nicht zuviel verraten, aber: es floss Blut!
Viertel nach vier in einer WG der Wohnheimanlage William-Watt-Straße. Bei Ronja und Finn ist die Hölle los: Profikoch Tim Bramstedt und Kameramann Frank von LZplay haben sich für fünf Uhr angekündigt. Mit einem Lappen in der einen und Reinigungsmittel in der anderen Hand begrüßt uns Ronja mit den Worten: „Wir dachten uns eben, es schadet ja nicht, vorher vielleicht mal die Küche zu putzen.“
Leonie und ich packen mit an, bringen eine Kiste Altglas weg, jagen den Staubsauger durch die Gemeinschaftsräume der WG und wischen den Esstisch, der in den nächsten Stunden Mittelpunkt des Geschehens sein wird. Um kurz vor fünf sind wir fertig, die WG-Küche ist blitzblank. Finn staunt: „So sauber war es hier echt noch nie!“
Beim Blick aus dem Fenster entdecken wir Profikoch Tim, der aus seinem Auto bereits kistenweise Lebensmittel und Kochzubehör holt. Kurze Zeit später klopft es auch schon an der Tür.
Alle sind furchtbar aufgeregt, zupfen noch schnell ihre Klamotten zurecht und kichern wie pubertierende Schulmädchen.
Finn öffnet, Tim stellt schnaubend die Kisten ab und begrüßt uns, bevor er verwirrt fragt: „Ist mein Kameramann Frank noch nicht da?“ Bis der kommt, erklärt Tim den Ablauf: er wird gleich vor laufender Kamera noch einmal eintreten, uns begrüßen und dann legen wir sofort mit dem Kochen los.
Was es geben soll, verrät er uns auch schon: Zucchinirouladen mit einer Tomatenfüllung auf getrüffeltem Kräuter-Kartoffelpüree.
Wir seufzen verzückt. Tim lacht. „Könnt ihr dieses Geräusch gleich vor der Kamera nochmal machen?“
Das Prinzip von „Tims Studentenfutter“: Profikoch trifft WG-Kochanfänger
Die Reihe „Tims Studentenfutter“ läuft bei LZplay seit Frühjahr 2013 im Rhythmus von einer Folge pro Monat.
Das Prinzip ist einfach erklärt: Profikoch Tim Bramstedt geht in Studenten-WGs, um mit den Kochanfängern einfach aber hochwertig zu kochen.
Begleitet wird er dabei von einem Kameramann. Aus etwa einer Stunde Videomaterial wird dann später in der Produktion ein fünfminütiger Clip geschnitten und auf dem Videoportal der Lüneburger Landeszeitung hochgeladen.
Als Frank da ist, läuft alles wie abgesprochen. Sie stellen sich ins Treppenhaus, wir schließen noch einmal die Tür. Gebannt warten wir…
Klingeling!
„So, und wer öffnet jetzt?“, fragt Ronja. Wir sehen uns abwechselnd an. Leonie fasst sich ein Herz und zerrt Ronja mit sich zur Tür. Dann geht alles ganz schnell und plötzlich sitzen wir am Tisch und schälen, schneiden, hacken und reiben, was das Zeug hält.
Vegetarisches Kochen schützt nicht vor Blutvergießen!
Kurze Zeit später ruft Tim mich zu sich an die Küchenzeile. Ich bekomme eine der leichtesten Aufgaben: ab mit den geschälten Kartoffeln in den Topf und zum Kochen aufsetzen. „Aber da die Kartoffeln ja nicht alle gleich groß sind, solltest du sie bitte ein wenig zurechtschneiden, damit sie gleich schnell garen.“ Ein Leichtes, denke ich mir, schnappe mir eines von Tims Messern und schneide die Knollen direkt in den Topf.
Keine gute Idee, denn promt säge ich mir in die Daumenkuppe. Was sich zunächst anfühlt wie ein Mini-Kratzer stellt sich kurze Zeit später als klaffende Fleischwunde heraus, denn – o wunder – die Messer eines Profikochs sind höllisch scharf!
Acht durchgeblutete Pflaster später packt mich dann doch der Ehrgeiz, weiterzumachen. Trotz Tims Bitte an mich, verletzungsbedingt zu pausieren und die anderen weitermachen zu lassen, trenne ich mit dick verbundenem Daumen acht Eier, schlage Eiweiß zu Eischnee und übernehme auch sonst wacker Küchenhilfsarbeiten. So ein Schnitt versaut mir nicht meinen perfekten Auftritt als Hobbyköchin!
Zwischendurch gibt es Motivationsbier und Stärkungsfassbrause.
Ronja zaubert mit Bravour eine Mehlschwitze, während Finn sich zu Tims Assistenten Nummer eins mausert und immer mehr Aufgaben übernimmt:
Er hackt die Kräuter für das Püree milimeterfein, quetscht mit bloßen Händen Feuchtigkeit aus Zucchiniraspeln und streicht auf behutsamste Weise mit einer Winkelpalette die Zucchinimasse aufs Backblech. DAS Highlight für uns Mädels!
Kameramann Frank: „Könnt ihr ihn mal bitte mit euren Blicken anschmachten? Dann unterlegen wir das ganze mit Barry White oder so, das wird geil!“
Während die Masse im Ofen gart, finalisiert Tim das Kartoffelpüree mit Sahne (ein ganzer Becher!) und Butter (mehr als eine Packung!!!). Auf unsere Verwunderung hin sagt Tim: „Tjaaa, vegetarisch heißt ja nicht kalorienarm. Irgendwo muss der Geschmack ja herkommen!“
Das Püree wird mit unseren vielen hochfein geschnibbelten Kräutern und Tims Trüffelöl („Man gönnt sich ja sonst nichts!“) verfeinert. Dann muss alles fix gehen. Die Masse kommt aus dem Ofen und wird noch warm auf ein Küchentuch gestürzt, mit Tomatenpaste bestrichen und vorsichtig aber zügig aufgerollt.
Was auf Banketts funktioniert, schmeckt auch in Studenten-WGs.
Hübsch in kleine Rouladen schneiden, auf dem Püree anrichten, fertig! Bevor die hungrige Meute über diese kleinen Meisterwerke herfällt, schaffe ich es noch schnell, sie für die Nachwelt fotografisch abzulichten.
Die Idee, genau dieses Gericht für unsere Folge zu kochen, nahm Tim von seiner Erfahrung als Bankett-Koch. „Diese vegetarischen Rouladen machen wir oft bei Banketts. Sie sind zwar ein wenig aufwendig, aber man hat so gleich mehrere Portionen auf einmal raus und die Rouladen schmecken auch kalt sehr gut!“
Zweieinhalb Stunden Kochen + zehn Minuten Essen = wohliges Grinsen
Während wir begeistert unser vegetarisches Gericht schnabulieren, richtet Frank noch ein letztes Mal die Kamera auf uns: „So, wie es schmeckt euch denn?“ Schmatzend nuscheln wir Komplimente in die Linse, dann packt Frank das Aufnahmegerät ein und gesellt sich zu uns. Nur Tim isst nichts. „Ich hab schon beim Kochen so viel genascht.“
Keine zehn Minuten später sind die Teller leer, auf unseren Gesichtern hat sich wohliges Grinsen ausgebreitet. Dann entdecken Ronja und Finn etwas. „Sag mal Tim, hier sind ja noch Zutaten übrig. Können wir die behalten?“ Tim hat nichts dagegen und so hat die WG heute nicht nur mit einem Profi gekocht und kostenlos ein tolles vegetarisches Gericht serviert bekommen – der Kühlschrank hat sich auch noch mit guten Zutaten gefüllt!
Mission accomplished!
Tim hat seine Mission erfüllt: er hat uns gezeigt, wie man mit einfachen Zutaten ein sauleckeres vegetarisches Gericht zaubern kann. Allerdings ist der Aufwand nicht ohne, deswegen ist das Rezept wohl nur für WG-Kochabende mit vielen Helfern geeignet. Aber zumindest das Kräuter-Kartoffelpüree wird es in der WG garantiert noch öfter geben!
Fazit: Ein Kochtag mit Profikoch Tim Bramstedt ist ein Erlebnis!
Er und Kameramann Frank sind zum Brüllen komisch und fast drei Stunden Kochen vergingen wie im Flug. Es wurde viel gescherzt und gelacht. Außerdem ist Tim ein sehr geduldiger Lehrer, der auch absoluten Kochanfängern die Basics und fortgeschrittene Kochtechniken erklären kann. Auch gut: Tim hatte alle Zutaten und das nötige Equipment dabei – selbst ein Reservebackblech!
UnivativOnline sagt: bewerbt auch bei LZplay für Tims Studentenfutter – es lohnt sich!
Und hier ist das fertige Video von unserem Kocherlebnis mit Tim:
Univativ testet… Tims Studentenfutter
Autorin: Anna Aridzanjan