Produkte von Grannys's Weed 2 - (c) Granny's Weed

Granny’s Weed – Ein Start-Up im Grass-Business

Beim Besuch der Webseite von Granny’s Weed empfängt dich eine freundliche, vertrauensvolle Großmutter, die ihre Erzeugnisse unter das rauchende Volk bringen will. Es geht es um Produkte rund um den Tabak- bzw. Cannabis-Konsum: Ein Einblick in ein Leuphana-Start-Up.


Constantin Wendt und Pablo, zwei ehemalige Studenten der Leuphana Universität, setzen sich bereits seit mehreren Jahren für die Legalisierung von Cannabis ein. 2019 gründeten sie ihr Start-Up „Granny’s Weed“. Granny’s Weed verspricht, dass langfristig 5 % des Gewinns an Organisationen gespendet wird, die sich für die Legalisierung von Cannabis in Europa einsetzen. Darüber hinaus wollen die beiden Studenten Organisationen unterstützen, welche die medizinische Nutzung von Cannabis fördern und vorantreiben. Bisher spende das Start-Up viel an den Deutschen Hanfverband (DHV) und an regionale Verbände gespendet. Auch einiges an Freiware wurde herausgegeben.

Geschichte der Gründung

Im Gespräch mit der Univativ erzählt Constantin, dass ihm 2019 durch die grünen Vibes auf der Mensawiese und mit dem herrlichen Geruch von verbranntem Cannabis in der Nase die Idee kam, sich mit der Gründung eines Cannabis-Start-Ups auseinanderzusetzen. Dabei stand für Constantin und Pablo ihr Anliegen im Vordergrund, sich mit ihrem Start-Up für die Legalisierung von Cannabis einzusetzen. Ziel war es, Produkte zu entwickeln und zu designen, die aktiv auf den Cannabis-Konsum anspielen und dessen Legalisierung fordern. Darauf aufbauend entstand ihre Idee für Granny’s Weed. Bisher läuft das Geschäft noch im kleinen Rahmen. Aufgrund der Corona-Pandemie konnten einige Produzenten nicht liefern, so Constantin. „Zu Beginn der Pandemie, als alle Menschen infolge des Lockdowns zu Hause saßen, hätte ich bis zu 2.000 meiner Grinder verkaufen können, aber mein Lager war leer.“ Gerade in Zeiten der Globalisierung und durch international ausgerichtete Lieferketten ist es als kleines Unternehmen schwer, mit der Konkurrenz mitzuhalten, ergänzt sein Kollege Pablo. Die aktuelle globale Lieferkrise macht den beiden zu schaffen: Derzeit ist der Hafen in Shanghai im Lock-Down, das hat teilweise auch Auswirkungen auf die geplanten Warenlieferungen. Constantin ist sich jedoch sicher, dass mit Lockerung der Beschränkungen auch wieder neue Ware zum Verkauf reinkommt.

Produktpalette

Aktuell befinden sich im Portfolio der beiden Lüneburger Master-Studenten Kräutermühlen (Grinder), Zigarettenpapier (Long Papers). Die Grinder werden vollständig aus Aluminium mit speziellen CNC-Fräßmaschinen angefertigt. Diese weisen sehr geringe Toleranzen auf und erzielen dadurch ein optimales Mahlergebnis. Die Kombination aus angeschrägtem Pollenfilter und abgerundetem Pollenfach erspart mühseliges Zusammenkratzen der Mahlsubstanzen im Grinder. Granny’s Long Papers bestehen aus ungebleichtem braunen Hanf-Papier. Zusätzlich bietet die Marke Aschenbecher, Aktivkohlefilter sowie Joint-Tubes an.

Produkte von Grannys's Weed - (c) Granny's Weed
Produkte von Grannys’s Weed – (c) Granny’s Weed

 

Die Waren werden ausschließlich CO2-neutral transportiert. Die Produktion der Aktivkohlefilter aus veganer Kokoskohle ist sogar vollständig CO2-neutral. Granny’s Holzprodukte, wie zum Beispiel die Joint-Tubes aus Walnuss, Buche oder Amaranth werden handwerklich in Deutschland gefertigt. Für die beiden Gründer steht die Regionalität und Nachhaltigkeit ihrer Produkte im Vordergrund. Bei diesem Vorsatz sind Granny’s Joint-Tubes Vorreiter, da diese in enger Kooperation mit einem kleinen Startup aus dem Rheinland produziert werden.

Marketing und Vertrieb

Ein Großteil des Vertriebs läuft im E-Commerce, hauptsächlich über Amazon. Dennoch ist es ein Anliegen der beiden Studenten, den stationären Handel weiter auszubauen. Pablo und Constantin ist es wichtig, dass ihre Produkte auch in kleinen und regionalen Headshops sowie im Einzelhandel vertreten sind. Im Markt konkurriert Granny’s Weed gegen die großen etablierten Player wie OCB und RAW, Purize oder Black Leaf.
Darüber hinaus wird die Verbreitung der Marke durch Influencer-Marketing vorangetrieben. Aktuell gestaltet sich dies aber schwierig sagt Constantin, da Instagram den Main-Account „Grannys_Weed“ in diesem Frühjahr gelöscht hat. Jetzt müssen sie wieder von vorne anfangen und den Account bekannt machen.

Zukunftsperspektiven

Die Zukunft wird bei Granny’s Weed lokal. Es sind einige Geschäfte in Lüneburg, Uelzen oder Hamburg in Planung, um auch die Produkte vor Ort zu verkaufen. Sollte die Cannabis-Legalisierung kommen, wie im Koalitionsvertrag vorgesehen, so wird es in dem Geschäft neben dem Zubehör und CBD-Produkte auch legal Cannabis zu kaufen geben, kündigt Constantin an. Ihm ist wichtig, dass neben dem Verkauf auch über Cannabis und die Wirkungsweise aufgeklärt und informiert wird. Sollte die Leuphana dies auch erlauben, könnte man sich auch einen Shop auf dem Campus vorstellen. Auch ein Mehr-Generationen-Shop, der unterschiedliche Altersklassen und ein Aufklärungsangebot in Form einer Hanf Boutique bedient, könnte sich Constantin vorstellen.

Mehr zum Unternehmen auf der Webseite oder im Shop auf Amazon.de


Du bist oder warst an der Leuphana und hast ein Start-Up gegründet? Dann kannst du uns gerne kontaktieren. Wir würden gerne erfahren, was die Abgänger*innen der Lüneburger Universität nach ihrem Abschied von Leuphana auf die Beine gestellt haben: univativ@leuphana.de

Foto: Produkte von Grannys’s Weed – (c) Granny’s Weed

Christopher Bohlens

Schreibt immer irgendwas über Hochschule, Politik oder Veranstaltungen, wo es so richtig kracht. Liebt investigativen Journalismus und beschäftigt sich viel mit Daten.

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