Wilhelm Tell Me: Von homo-erotischen Gruppenkreisen und Festivalschlägereien

Sie sind sehr nervös, sagt Henning, der Sänger von „Wilhelm Tell Me“. Eigentlich sei ihm total schlecht und krank ist er auch noch, aber das dämpfte seine Laune auf der Bühne keineswegs. Im Interview verraten uns die Jungs, dass sie vor jedem Konzert einen kleinen homo-erotischen Gruppenkreis aufmachen und sich gegenseitig Mut zusprechen. Ob sie das wohl auch vor ihrem heutigen Auftritt getan haben? 

Wilhelm Tell Me bringt mit „Oh My God“ die Menge zum Klatschen und Tanzen. Selbst zwei kleine Mädchen mit Sonnenhütchen wuseln aufgeregt durch die Menge und müssen von ihrer Mutter wieder eingefangen werden. Die Band entdeckt die beiden und zwinkert ihnen zu. So sympathisch geht das Konzert auch weiter, mal mit lauten aber auch mit leisen Tönen. Ihren Auftritt beenden Wilhelm Tell Me mit ihrem neuen Hit: „So into youuuuu“ und lassen die Menge in ausgelassener Stimmung zurück.

Wir haben den Jungs noch ein paar Fragen rund um Festivals und den Sommer gestellt:

Was für sie zu einem gelungenen Festival dazugehört? „Nach der Show angepöbelt werden und eine Schlägerei mit den Fuckis“. So nennt Wilhelm Tell Me die Gruppe „Fuck Art Let´s Dance“ mit der sie auf einem anderen Festival aneinander geraten sind. Leider spielen die heute nicht auf dem Lunatic aber vielleicht lasse sich ja jemand anderes für eine kleine Schlägerei finden, überlegen die Jungs. Auch Cowboyhüte, Schnurrbärte, Slackline und Hacky Sacks dürften bei einem guten Festival nicht fehlen.

Was sie vom lunatic halten? „Echt toll und auch ein gutes Line-Up“. Das Dockville in Hamburg wäre nichts dagegen, das lunatic ist viel cooler, sagen die Jungs.

Was sie den Sommer über machen? Sie wollen viel Zeit im Studio verbringen und an neuen Songs arbeiten, die sie kontinuierlich und nicht wie üblich zusammen auf einem Album veröffentlichen wollen. Außerdem kann man in Leipzig, Berlin und München diesen Sommer noch ihrer Indie-Pop-Musik lauschen.

Autorin: Leonie Schlenker