DOCYET Corona Chatbot - Corona Auskunft - (c) Univativ

Leuphana-Alumnus entwickelt Gesundheitsapp – Der Chatbot gegen Corona

Ein ehemaliger Leuphana-Student hat zusammen mit seinem Start-Up einen Chatbot zum Thema Corona entwickelt. Dieser informiert interaktiv rund um Corona und bietet einen Verdachtstest, um in wenigen Fragen zu klären, ob Symptome des Coronavirus vorliegen und wie zu handeln ist.

Viele Menschen fühlten (und fühlen) sich seit Beginn der Pandemie verunsichert und schlecht informiert. Das Problem einfach zu googlen, erscheint als die schnellste Methode, um die persönlichen Informationslücken zu schließen. Doch im Informationsdschungel gehen die aktuellen Infos oftmals unter. Übrig bleiben veraltete oder sogar medizinisch nicht korrekte Nachrichten zum Thema Corona.

Das Leipziger Start-Up DOCYET möchte in dieses Problem hineingrätschen und aushelfen. DOCYET ist eine ehemalige Leuphana-Ausgründung und bastelt eigentlich an einem digitalen Gesundheitslotsen, einer Art Künstlicher Intelligenz, die Patienten bei Gesundheitsfragen helfen soll. Mit dem Ausbruch der Corona-Krise entschied sich das etwa 15-köpfige Team, kurzfristig eine spezifische Version (Corona App) für das Thema COVID-19 zu entwickeln. Diese ist bereits seit März fertig und als Webapp kostenlos nutzbar.

Der Corona-Chatbot: So geht’s

Das Ganze funktioniert so: Ihr tretet mit dem Gesundheitslotsen in einer Art Chat in Kontakt. Dort könnt ihr entweder allgemeine Infos zum Virus erfragen oder ihr stellt euch einem Verdachtstest. Hier fragt euch der Chatbot nach den spezifischen Symptomen ab. Zudem könnt ihr mit wenigen Fragen klären, was die Symptome bedeuten und wie hoch das Risiko ist, sich tatsächlich infiziert zu haben. Sein Wissen dazu schöpft der digitale Lotse aus den wissenschaftlichen Veröffentlichungen und Empfehlungen des Robert Koch-Instituts. Ebenso speichert er bestimmte Angaben, etwa euren Standort, um herauszufinden, ob ihr euch in einem potenziellen Risikogebiet befindet. Er kann euch aber keine Diagnose ausstellen, sondern lediglich beraten und mit Infos versorgen. „Der Gesundheitslotse ersetzt keinen Arzt, sondern Dr. Google.“, schrieb uns Florian Bontrup, Mitgründer von DOCYET.

Das System kommt gut an. Mittlerweile ist die Lösung auf den Webseiten des Health Innovation Hub vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG), verschiedener Krankenhäuser und Krankenkassen zu finden. Letztere finanzieren auch die Entwicklung des Gesundheitslotsen. Auch DOCYET zeigt sich optimistisch. „Wir sind froh, ein digitales Tool entwickelt zu haben, das zur Entlastung des Gesundheitssystems von unnötigen Arztbesuchen und zur Beruhigung von besorgten Patienten beitragen kann.

Sich einem Chatbot zu öffnen und den eigenen gesundheitlichen Zustand zu offenbaren, könnte vor allem älteren Menschen nicht leichtfallen. Ein Blick in die Suchfunktion von gutefrage.net verrät aber, dass viele User dort bereits offen über ihre Gesundheit schreiben – mit fremden Menschen, ohne inhaltliche Moderation. Die Bindung an die eigenen digitalen Endgeräte scheint daher in Ansätzen schon vorhanden zu sein. Ein Verhältnis, das in #stayathome-Phasen schon so manche reflektiert haben.

Florian Bontrup ist Mitgründer von DOCYET – eine Leuphana Ausgründung

Portrait Florian Bontrup (c) Florian Bontrup
Portrait (c) Florian Bontrup

DOCYET entwickelt einen digitalen Gesundheitslotsen, der Patienten vollautomatisiert in Gesundheitsfragen berät und mit medizinischen Angeboten lokal oder digital vernetzt. Das junge Unternehmen beschäftigt mittlerweile 15 Mitarbeiter in Leipzig und entwickelt KI-Lösungen (Künstliche Intelligenz), um die Gesundheitsversorgung zu optimieren. Mit seiner Alma Mater ist das Unternehmen weiter verbunden, etwa im Verbundprojekt „Medibility“, dass sich mit Vertrauen in hybride (KI + Arzt) Kommunikationssysteme in der Telemedizin beschäftigt.


Titelbild: Corona Auskunft (c) Univativ

Du hast auch eine Vergangenheit an der Leuphana und konntest kraft Start- und Konferenzwoche so richtig in der Start-Up-Szene Fuß fassen? Dann kannst du uns gerne kontaktieren. Wir würden gerne erfahren, was die Abgänger*innen der Lüneburger Universität nach ihrem Abschied von Leuphanien auf die Beine gestellt haben: univativ@leuphana.de

Jan Gooß

Hat an der Leuphana Politikwissenschaft studiert und will nicht die Welt retten. Sowas soll's ja auch geben.

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