3. RYL Science Slam: so wie Hunger Games, nur mit mehr Wissenschaft…

Am  Donnerstag den 16. Januar war es wieder so weit. Für alle Liebhaber des Poetry Slams organisierte die Initiative „Rock Your Life“ die dritte Runde des Science Slams an der Leuphana. Und so konnten Studierende nicht nur einen unterhaltsamen, hopfengetränkten Abend verbringen, sondern mit einem Eintrittsgeld von 3 Euro zusätzlich etwas fürs Allgemeinwohl tun. Denn die Mentor*innen von „Rock Your Life“ engagieren sich bundesweit für sozial schwächer gestellte Schüler*innen.

Für alle Poetikliebhaber*innen und diejenigen unter euch, die einfach nur einen schönen Abend in Unikreisen verbringen wollten, war der Science Slam eine hervorragende Gelegenheit, Professor*innen außerhalb ihres gewohnten „Elfenbeintürmchens“ zu erleben. Mit Witz und  Hingabe wurde über neueste Erkenntnisse aus der Wissenschaft philosophiert, debattiert und gestritten. Doch nun zu den wirklich wichtigen Dingen. „Wie wars“ Kurzgefasst: wirklich spannend. Um Moderator William Laing (Kuwi und Slammer) zu zitieren: „wie wissenschaftliche Hunger Games“. Besonders ansprechend war dabei die Mischung aus verschiedenen Wissenschaften, vereint durch Humor. Auch die mal mehr, mal weniger pointierte, jedoch stets witzige Moderation sorgte für blendende Unterhaltung.

Und wer war dabei?

Vier junge Professor*innen der Uni mit verschiedenen Beiträgen aus den Forschungsgebieten Psychologie, Digital Sociality und Volkswirtschaftslehre (Verhaltensökonomie). Als erster Slammer und Gewinner des Battles 2017: Prof. Dr. David Loschelder (Psychologie/Management und Orga), mit einem höchst ironischen Slam über nachhaltiges Leben im Allgemeinen und ohne Aufzug im Besonderen. Die humoristische Neuinterpretation der Bibel in Bezug auf  eine ökologische Lebensweise, sorgte beim Publikum für gute Stimmung. Anführend Dr. Lea Boecker (auch Psychologie/Management und Orga), mit „Schadenfreude statt Mitleid“ und einem amüsanten Vergleich ihres Konkurrenten David Loschelders, mit seinem fiktiven, weniger sympathischen Zwilling, Døvid. Nach der erholsamen Pause gab es neben dem verdienten Feierabendbier noch zwei weitere Kanditat*innen, die sich im Slammen versuchten: Prof. Dr. Paula Bialski (Digital Sociality), mit einem Beitrag auf Englisch. Dieser war vollgespickt mit Informationen über das anstrengende Leben und Arbeiten von Informatikern. Deshalb bedauerlicherweise eher nur für diejenigen interessant, die sich für Digital Media und Programmieren begeistern können. Und last but not least: Prof. Dr. Mario Mechtel (Volkswirtschaftslehre/Mikroökonomik), der Gewinner des Science Slams 2016. Inklusive sehr entzückender Katzenbilder und der Frage, warum mache Gesellschaften durch Kooperation besser funktionieren, als andere.  Schade nur, dass Mechtels Beitrag so abrupt endete, da das vorgestellte Experiment immer noch laufe. Die Zuschauer hätten sicher gerne noch mehr Hintergründe erfahren.

Gewinnerin Dr. Boecker (c) Elias Kirstein

Fazit: Insgesamt ein durchaus vielfältiger Abend mit lehrreichen, amüsanten Anekdoten aus Akademiker*innenkreisen. „Rock Your Life“ freute sich ebenfalls über eine positive Bilanz und zahlreiche Zuschauer*innen. Diese konnten besonders im letzten Teil des Wettstreits richtig mit fiebern. Denn am Ende gab es punktemäßig ein Kopf an Kopf Rennen zwischen Loschelder und Boecker. Dieses Jahr gewann eine Frau den ersten Platz des Science Slams unserer Uni. Dr. Lea Boecker ging mit 28 von 30 Punkten aus dem Dichter*innenstreit hervor. Loschelder belegt mit 25 Punkten den 2.Platz. Mechtel und Bialski, mit 22 und 21 Punkten, hatten gegen die beiden Konkurrent*innen aus der Psychologie dieses Jahr wenig Chancen. Und so nahmen sie statt der Blumen und Krone, Konfetti, Schokolade und warme, leuphanische Worte mit nach Hause. Chapeau!

  Glückliche Partizipierende: Mechtel, Loschelder, Boecker, sowie Moderator Laing (c) Elias Kirstein


Titelbild: (c) Elisas Kirstein
Wir haben auch einen Blick hinter die Kulissen des Science Slams geworfen. Maja von RYL! sprach mit uns über die Bereitschaft der Teilnehmer*innen und den Hürden beim Organisieren.