Woher kommen die Drittmittel an der Leuphana?

Woher kommt das Geld für die Forschung an der Leuphana? Eine Liste gibt Auskunft über die Organisationen und Firmen, die Geld für Forschung in die Leuphana stecken.

Dieser Thematik widmete sich die Univativ bereits 2016 und wies auf die Änderungen hin, die neue Leitlinien zur Veröffentlichung vorsahen.

So finanziert sich die Leuphana

Die Finanzierung der Leuphana setzt sich zusammen aus circa 103,20 Millionen Euro im Jahr 2017. Ein Großteil des Geldes kommt vom Land Niedersachsen (Landesmittel). Sondermittel werden zweckgebunden vom Land bewilligt und zur Verfügung gestellt. Dabei handelt es sich in der Regel um Mittel zur Durchführung von Projekten, für zusätzliche Beschäftigung von Personal oder für die Beschaffung von Anlagen.
Eine weitere Säule stellen die Drittmittel dar. Das sind jene Gelder, die nicht vom Land kommen, sondern durch die DFG (Deutsche Forschungsgemeinschaft) verteilt werden, andere Stiftungen wie beispielsweise die Volkswagen-Stiftung und schließlich aus der Privat-Wirtschaft durch Unternehmen. Diese machen rund 17 % des Geldes an der Leuphana aus.

Die Studierenden bezahlen pro Semester einen Verwaltungskostenbeitrag von 75 Euro pro Person und darüber hinaus gibt es noch Langzeitstudiengebühren, die insgesamt rund 1,35 Millionen Euro ausmachen.

Eine genaue Aufschlüsselung des Haushalts lässt sich aus den veröffentlichten Haushaltsabschlüssen entnehmen.

Haushalt insgesamt: rund 103,20 Mio. Euro (Plan 2017).
Davon:

  • Landesmittel: rund 57,70 Mio. Euro
  • Sondermittel: rund 14,59 Mio. Euro
  • Drittmittel: rund 17,55 Mio. Euro (ohne Finanzierungsbausteine Neubau Zentralgebäude)
  • Beiträge der Studierenden: rund 1,35 Mio. Euro (Langzeitstudiengebühren und Verwaltungskostenbeiträge Studierender)
  • Sonstiges: 12,01 Mio. Euro
    (Quelle: Leuphana Webseite)

Transparenz in der Forschung

Die Leuphana veröffentlicht jährlich eine Liste der drittmittelfinanzierten Projekte. Dies geschah aufgrund der Leitlinie zur Transparenz in der Forschung vom Ministerium Wissenschaft und Kultur (MWK) und der Landeshochschulkonferenz.

Die niedersächsischen Hochschulen haben sich im Hochschulentwicklungsvertrag von Ende 2013 verpflichtet, Transparenz in der Forschung zu gewährleisten, indem sie eine öffentliche Auseinandersetzung um Forschungsaufträge, Forschungsgegenstände und die Abschätzung potenzieller Folgen bei der Anwendung von Forschungsergebnissen durch den allgemein möglichen Zugang zu Ergebnissen öffentlich geförderter Forschungsvorhaben ermöglichen.

Die aktuellen Ziel- und Leistungsvereinbarungen für 2019-2021 zwischen dem MWK und der Leuphana finden sich hier. Hier werden die strategischen Ziele der Hochschule mit dem Ministerium festgelegt. Jährlich wird der Stand dieser Ziele geprüft.

Umsetzung an der Leuphana

Bereits vor diesen Leitlinien gab es den Forschungsindex „FOX“, seit 2011 der die Forschungsleistungen für Projekte bis 2009 und Publikationen bis 2000 enthält.

Durch die neuen Leitlinien muss zusätzlich bis zum 31.03. eines Jahres die Liste der laufenden drittmittelfinanzierten Projekte mit Forschungsbezug mit dem Stichtag 01. Dezember des Vorjahres veröffentlicht werden. Die Liste muss auf der Website der Einrichtung veröffentlicht werden, dabei ist nicht näher definiert, ob es auf der Startseite passieren muss oder auf einer Unter-Unter-Unter-Seite. Die Leuphana hat diese Liste Anfang April veröffentlicht.

In einigen Punkten taucht immer wieder als Geldgeber „Gefördert aus der Privatwirtschaft“ auf, ohne dass es genauer zu erläutert wird. Eine genaue Aufschlüsselung welche Unternehmen dahinter stehen, lässt sich auf den ersten Blick nicht erkennen. Daher bleibt in einigen Punkten fraglich, von welchen Unternehmen/Quellen das Geld genau stammt.

Der Kritik das es teilweise sehr intransparent ist, woher das Geld stammt widmet sich das Portal hochschulwatch.de – Hier werden die Verbindungen der Wirtschaft mit der Wissenschaft aufgezeigt.


Foto: flickr (CC) Faszination – Scootbay

Christopher Bohlens

Schreibt immer irgendwas über Hochschule, Politik oder Veranstaltungen, wo es so richtig kracht. Liebt investigativen Journalismus und beschäftigt sich viel mit Daten.

Alle Beiträge ansehen von Christopher Bohlens →