Ab sofort weihnachtet es wieder sehr in der Hansestadt.
Sobald die Temperaturen Richtung Nullpunkt sinken, gibt es eigentlich nicht mehr viele Gründe, die Frostbeulen noch auf die Straße treiben können – Weihnachtmärkte sind einer der angenehmen Sorte. Das urdeutsche Getümmel um die Glühweinzapfanlage, zwischen Bratwurst und Last- Christmas-Hitparade, hat Tradition. Wenn man im alljährlichen Gedränge zwischen den Buden hindurch geschoben wird und die Zehen steif frieren, während der überteuerte Fusel den Bauch wärmt – dann erst kommt so richtig Weihnachtsstimmung auf.
Der Volksmund behauptet zwar, die schönsten Weihnachtsmärkte findet man in Süddeutschland, doch auch Hamburg muss sich seines Angebots nicht schämen. Vor allem in der Altstadt ist es eigentlich unmöglich, nicht auf dem Weihnachtsmarkt zu sein.
- Traditionsbewusst
Absoluter Klassiker ist natürlich der Historische Weihnachtsmarkt auf dem Rathausmarkt. Hier fährt zur Freude anwesender Kinder und alkoholisierter Spaßvögel der Weihnachtsmann samt flottem Engel im Schlitten auf einer Seilbahn über die Köpfe der Besucher. Nervenkitzel und Kitsch in seltener Perfektion – nicht verpassen! - Modern
Weniger traditionell geht es auf dem Neuen Weihnachtsmarkt am Jungfernstieg zu. Wie das Attribut „Neu“ bereits andeutet, ist hier alles ein bisschen moderner und stilvoller – das schlägt sich leider auch in den Glühweinpreisen nieder. - Preiswert
Glühweinschnäppchen schlagen Spartrinker da lieber auf dem Weihnachtsmarkt am Gerhart-Hauptmann-Platz und an der Petrikirche. Das Angebot ist hier einfach am größten. - Unscheinbar
Der Underdog unter den Innenstadt-Weihnachtsmärkten ist der Weihnachtsmarkt auf dem Gänsemarkt – den hat man irgendwie nie auf dem Schirm, landet aber trotzdem immer dort. - Unkonventionell
Angenehm abseits vom Mainstream sind der schwul-lesbische Weihnachtsmarkt Winter Pride in St. Georg und der erotische Weihnachtsmarkt auf St. Pauli. - Skandinavisch
Die meisten Weihnachtsmärkte beginnen am 26. November. Wer so lange nicht mehr warten kann, dem seien wärmstens die Skandinavischen Weihnachtsmärkte in den skandinavischen Seemannskirchen ans Herz gelegt. Die öffnen ihre Pforten nämlich bereits ab dem 16. November.
Ja, die Saison kann beginnen! Alle Weihnachtshasser sollten sich indessen schon mal ein dickes Fell zulegen oder die Innenstadt für die nächsten Wochen meiden. Wer denkt, er könne sich den Weihnachtsmarkt einfach „schön trinken“, für den an dieser Stelle der Hinweis: Glühwein wärmt nicht nur angenehm von innen, es beschert auch einen ganz vortrefflichen Kater am nächsten Tag.
Autorin: Meike Osterchrist