Univativ testet…Handytarife!

Wer kennt das nicht? Der Handyvertrag läuft aus und man möchte nicht weiter in dem alten Knebelvertrag hängen bleiben. Aber man weiß einfach nicht so genau, auf was man beim neuen Abschluss achten sollte. Schließlich bindet man sich unter Umständen wieder lange Zeit an einen Anbieter! Um sich in dem Tarifdschungel etwas besser zurecht zu finden, testen wir ein paar ausgewählte Handytarife auf ihre Tauglichkeit und empfehlen sie entsprechend drei verschiedener Nutzergruppen.

Die „Quasselstrippen“ zeichnen sich durch ihre scheinbar unerschöpfliche Ausdauer im Führen von Gesprächen aus. Und diese werden bevorzugt mit dem Handy durchgeführt, dessen Tasten schon ganz abgewetzt sind. Für diese Nutzergruppe empfiehlt sich definitiv eine Sprach-Flatrate. Wobei das Wort „Flatrate“ meist missverständlich von den Anbietern verwendet wird: Häufig sind es nur Flatrates in bestimmte Netze. Zu empfehlen sind die Tarife von BASE mit ihrer „Allnet Flat“. Dabei kann die Quasselstrippe für 50 Euro / Monat unbegrenzt in alle nur erdenklichen Formen der deutschen Handy- und Festnetze telefonieren. Wem das zu viel ist, schaltet entweder einen Gang runter und nimmt die „Allnet Flat 500“ für 30 Euro / Monat und 500 Freiminuten oder aber die „O2 Mobile Flat“ für 20 Euro / Monat (Vorsicht: hier sind nur Anrufe ins Festnetz und zu O2 umsonst).

Die „Power-User“ können ohne ihr Smartphone nicht mehr das Haus verlassen. Kurz mal die E-Mails checken oder chatten, ein paar Fotos von unterwegs bei Facebook hochladen oder die Bierflasche öffnen. Diese Nutzergruppe verlangt alles von ihrem Gerät und Tarif. Hier sind Datentarife oder „rund-um- sorglos-Pakete“ das Richtige. Damit dem YouTube-Filmchen unterwegs nicht die Puste ausgeht, sollte sich der Power-User mal bei O2 umschauen: Der „O2 Blue 250“ Tarif bietet für 35 Euro / Monat eine Internetflatrate (bis 300 MB mit HSDPA- Geschwindigkeit, danach im Schneckentempo), eine Sprachflatrate ins O2 Netz inklusive SMS-Flatrate in alle Netze und 250 Freiminuten monatlich in alle Netze. Wem das noch nicht reicht, bucht entweder die „unlimited“ Version dieses Tarifs oder aber wählt für läppische 71,69 Euro / Monat den „Complete Mobile Friends XL“ Tarif der Telekom. Unabhängigkeit hat nun mal ihren Preis …

Die „Erreichbaren“: Sie tragen ihr Handy (nicht selten ein Modell von Anno 2002) für den Fall bei sich, dass etwas Wichtiges geschieht und sie unbedingt telefonieren müssen oder aber einen unerwarteten Anruf von der NASA bekommen, der den Mitflug auf der letzten Spaceshuttle-Mission bestätigt. Damit der „Erreichbare“ auch nur dann bezahlt, wenn er denn alle Schaltjahre mal telefoniert, sollte dieser sich die Angebote der Tarif-Discounter anschauen: Blau.de bietet eine Prepaid- Version an, mit der man für 9 Cent / Minute in alle Netze telefoniert und SMS schreibt. Vergleichbare Angebote gibt es auch bei Simyo (hier gibt es noch eine praktische Kostenbegrenzung bei 39 Euro / Monat) oder Congstar. Diese Tarife unterscheiden sich nur marginal, meist in dem dahinter stehenden Großkonzern. So ist Congstar eine Tochter der Telekom und man telefoniert dementsprechend auch im Netz von T-Mobile. Doch Obacht! Diese Tarife zeichnen sich oft dadurch aus, dass sie bei exzessivem Gebrauch auch exzessive Kosten verursachen. Ein Wechsel in einen Quasselstrippen-Tarif ist spätestens dann angebracht, wenn die Rechnung 30 Euro regelmäßig übersteigt. „Und wenn ich groß bin, schließe ich einen richtigen Vertrag ab“ denkt sich der „Erreichbare“, als er bei Rossmann steht und das „Starter-Prepaid-Pack“ auf das Kassenband legt …

David Herborn