Die Fakultät Kulturwissenschaften ist derzeit ganz vorne dabei, wenn es um den studentischen Prodekan geht. Hierbei handelt es sich um einen Studierenden, der sehr eng mit dem Dekanat zusammenarbeitet und die studentische Perspektive einbringt.Eine Fakultät wird bekanntlich von Dekan oder Dekanin geleitet, darüber hinaus kann es Prodekane geben. Die Prodekane sind auf der einen Seite Stellvertreter für den Dekan, und nehmen auf der anderen Seite auch besondere Funktionen innerhalb der Fakultät wahr:
Das Dekanat besteht aus dem Dekan, Prodekanen und Studiendekanen. Die Amtszeit beträgt zwei Jahre, bei Studierenden ein Jahr. Unterstützt wird dieses Gremium durch weiteres Personal, wie die Geschäftsführer der Fakultät, die Fachbereichsreferenten, das Studiendekanat und weitere Hilfskräfte. So kann ein Dekanat inklusive weiterem Personal aus 8-15 Personen bestehen. An der Leuphana gibt es vier Fakultäten: Bildung, Kulturwissenschaften, Nachhaltigkeit und Wirtschaftswissenschaften. Die Struktur, inwiefern das weitere Personal das Dekanat unterstützt, ist je nach Fakultät unterschiedlich.
Binnenstruktur
Die Grundordnung der Leuphana legt die Organisation der Leuphana grundsätzlich fest. Darüber hinaus legen die Fakultäten durch eigene Ordnungen ihre Binnenstruktur unter Berücksichtigung der Grundordnung fest. Dies wird im Fakultätsrat entschieden.
Die Fakultätsräte sind mit allen Statusgruppen (Professoren, wissenschaftliche Mitarbeiter, Mitarbeiter in Technik und Verwaltung, sowie Studierende) besetzt. Der Fakultätsrat wählt den studentischen Prodekan. Obwohl grundsätzlich die Grundordnung der Leuphana die Wahl von Studierenden als Prodekan vorsieht, gibt es derzeit nur in der Fakultät Kulturwissenschaften einen festen studentischen Prodekan.
Aufgaben und Funktionen
Es gibt derzeit keine allgemeingültige festgeschriebene Definition, was die Aufgaben und Funktionen eines studentischen Prodekans sind, jedoch vertritt dieser generell die Interessen der Studierenden. Dazu gehört die Teilnahme an den Dekanats-Konferenzen und weiteren Gesprächsrunden mit Mitgliedern der Fakultät. Weiterhin ist er auch Ansprechpartner für die Studierenden, die studentischen Mitglieder im Fakultätsrat und den studentischen Vertretern in der Fachgruppenvertretung (FGV) oder der Fachschaft. Den Dialog zwischen den unterschiedlichen Statusgruppen an der Fakultät pflegen und ggf. auch zwischen ihnen vermitteln sind weitere Aufgaben. Informationen direkt aus erster Hand erhalten und an der Weiterentwicklung der Fakultät teilnehmen. Somit nimmt der studentische Prodekan eine aktivere Rolle in der Fakultät ein. Im Vergleich dazu steht beispielsweise das studentische Mitglied im Fakultätsrat, dass an den ca. zweimonatlichen Sitzungen vom Fakultätsrat teilnimmt und hier Entscheidungen trifft.
Wo es den studentischen Prodekan gibt
Eine Nachforschung von Univativ ergibt folgende Situation in den Fakultäten:
Bildung: Derzeit nicht besetzt.
Kulturwissenschaften: Ende April 2015 wurde eine neue studentische Prodekanin gewählt, die Amtszeit der vorherigen Amtsinhaberin endete nach 1,5 Jahren.
Nachhaltigkeit: Das Amt der studentischen Prodekanin/des studentischen Prodekans ist zurzeit nicht eingerichtet. Stattdessen finden zum Informationsaustausch monatliche Treffen des Dekans mit den Fachschaftsvertreter/innen statt. In der ersten Amtsperiode der Fakultät vom 01.10.2010-31.03.2012 war das Amt der studentischen Prodekanin/des studentischen Prodekans eingerichtet und besetzt.
Wirtschaftswissenschaften: Nicht eingerichtet. Nach Angaben der studentischen Mitglieder im Fakultätsrat stehen diese dieser Position offen gegenüber und würden die Schnittstelle sehr begrüßen. In der aktuellen Legislaturperiode wollen die studentischen Vertreter weiter über diese Position diskutieren und ggf. auch einfordern.
Fazit
Wohin sich die drei Fakultäten entwickeln werden, die bisher keinen studentischen Prodekan haben, bleibt offen. Möglicherweise kann sich der Zustand aber auch ändern. Die NHG Novelle sieht in diesem Zusammenhang keine Änderungen vor, auch der studentische Vizepräsident ist nicht mehr in Gespräch. (Univativ berichtete)
Autor: Christopher Bohlens