Was passiert, wenn sich 80 Studenten aus 40 verschiedenen Ländern eine Woche lang mit den drängenden Problemen unserer Gegenwart beschäftigen? Im September bekommen Studierende der Leuphana die Möglichkeit, es herauszufinden.
Eine Gruppe von Studierenden hat in Eigenregie den World Student Environmental Summit, kurz WSES, nach Lüneburg geholt. Vom 16. Bis zum 20.09. wird die Nachhaltigkeitskonferenz auf dem Campus stattfinden und einen internationalen Austausch zwischen Nachwuchswissenschaftlern möglich machen.
In dieser Zeit bekommen die Teilnehmer die Möglichkeit, durch Vorträge von Vorreitern der nachhaltigen Entwicklung aus der ganzen Welt ihr Wissen zu erweitern. In praktischen Workshops wird dann direkt die Übertragung der Theorie in die Praxis vorgenommen.
Im Vordergrund steht dabei die Entwicklung von umsetzungsfähigen Nachhaltigkeitsprojekten in den Bereichen Umwelt, Soziales, Jugendförderung und Bildung sowie eine Vernetzung von Studenten und Universitäten. Diese Verknüpfung soll auf lange Sicht den Gedanken der Nachhaltigkeit in Hochschullehre und Hochschulmanagement tragen. Gleichzeitig versteht sich der WSES als Sprachrohr für eine internationale Studierendenschaft mit dem Ansatz, globale Herausforderungen als globale Gemeinschaft anzugehen.
Dementsprechend entsteht als Gesamtergebnis des Summit ein Thesenpapier, welches Handlungsvorschläge für EntscheidungsträgerInnen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zusammenfasst.
Von der UNESCO ausgezeichnet
Als prominente Schirmherren stehen dem Projekt Dr. Vandana Shiva und Prof. Dr. Dr. h. c. Ernst Ulrich von Weizsäcker zur Seite, die bereits die vorangegangenen Summits unterstützt und bereichert haben. Herr von Weizsäcker wird an der Veranstaltung teilnehmen und einen Vortrag halten.
Auch die Politik ist bereits aufmerksam geworden und hat die Strahlkraft des Summit gelobt. Im Rahmen der UNESCO Dekade “Bildung für eine nachhaltige Entwicklung” konnte eine Auszeichnung als herausragendes Einzelprojekt erreicht werden. Die Bundesregierung hat den WSES durch den Deutschen Rat für nachhaltige Entwicklung in die Gruppe der ausgezeichneten Werkstatt-N Projekte aufgenommen.
Den immensen organisatorischen Aufwand, der hinter einem solchen Projekt steckt, lernen gerade 22 Studenten in einem Komplementärseminar kennen. Zusammen mit Prof. Dr. Clemens Mader, der eine Gastprofessur für Umwelt und Nachhaltigkeit an der Leuphana innehat, und dem Lehrbeauftragten David Lam stellen die Studenten die Veranstaltung auf die Beine. Von der Unterbringung und Verpflegung der Konferenzteilnehmer bis zur inhaltlichen Konzeption der Workshops reicht die Spanne der Aufgaben.
Sponsoren und Spender gesucht
Also insgesamt erfolgversprechende Rahmenbedingungen. Damit der WSES in der beschriebenen Form auch stattfinden kann, läuft im Moment die Suche nach Sponsoren auf Hochtouren. Aber auch private Spenden sind sehr willkommen, vor allem um die Flüge für Studierende zu finanzieren, deren Universitäten diese Kosten nicht tragen können. Auf der Homepage des Summit (2013.wsen.org ) sind zu diesem Zweck die Kontodaten hinterlegt. Spenden an den Summit können bald auch steuerlich geltend gemacht werden, der gemeinnützige Verein für diesen Zweck befindet sich in der Gründung.
Für alle, die es nicht persönlich zum Summit schaffen, wird es eine ausführliche Dokumentation geben. Alle Vorträge werden als Stream veröffentlicht und es wird zusammenfassende Eindrück von den Workshops geben. LZPlay, das Videoportal der Landeszeitung, hat angekündigt, Beiträge über den Summit zu produzieren.
Im kommenden Jahr soll der WSES dann an der Stellenbosch Universität in Südafrika stattfinden. Innerhalb des begleitenden Seminars erarbeiten Studenten dafür ein Handbuch, um die während der Organisation gesammelten Erfahrungen weiterzugeben.
Autor: Benno Heidkamp