Science Slam Powerpoint – (c) Tim Barthmann

Science Slam 6.0: Wer hat den Hörsaal gerockt?

Lüneburg. Beim sechsten Science Slam waren viele spannende Themen vertreten: von Kinderschutz, über Meditation bis hin zum Einfluss von Musik auf unser Kaufverhalten. Ein kurzweiliger Abend, der auch zum Nachdenken anregte. Organisiert wurde der Science Slam wie jedes Jahr von ROCK YOUR LIFE! Lüneburg, die dieses Jahr ihr elfjähriges Jubiläum feiern.

Es ist Freitag, der 11. November, 18.50 Uhr: Hörsaal 2 ist hell erleuchtet. Als wäre das nicht schon seltsam genug für einen Freitagabend, ist der Hörsaal zudem auch noch auffällig voll – voller als in den allermeisten Vorlesungen. Doch was treibt diese rund 350 Menschen an einem Freitagabend vor dem Wochenende noch in den Hörsaal? Das kann keine normale Vorlesung sein, oder? Nein, es ist der sogenannte Science Slam, der an der Leuphana dieses Jahr zum sechsten Mal stattfindet. Zwar geht es auch hier um die Vermittlung von Wissen, aber auf eine kurzweiligere Art und Weise als in Vorlesungen. Veranstaltet wird der Slam auch dieses Jahr wieder von der Initiative ROCK YOUR LIFE! (RYL!). RYL! organisiert Mentoringprogramme zwischen Studis und Schüler:innen aus benachteiligten Familien, um diese bei den Herausforderungen des Alltags zu unterstützen. Während dem Mentoring können coole Unternehmeungen gemacht werden, wie beispielsweise ein gemeinsamer Kinobesuch. Für RYL! ist der diesjährige Science Slam besonders, denn die Initiative feiert dieses Jahr ihr elfjähriges Jubiläum und hat passend dazu den 11.11. als Datum für den Science Slam gewählt. Besonders ist dieses Jahr aber noch mehr: erstmals nehmen fünf statt vier Personen und nicht nur Lehrende, sondern auch Studis selbst teil.

Science Slam 6.0 Moderator William begrüßt das Publikum - (c) Tim Barthmann
Moderator William begrüßt das Publikum – (c) Tim Barthmann

 

Um 19.10 Uhr ist es endlich so weit: William Laing, ehemals Leuphana-Studi und Mitglied von RYL!, begrüßt alle Anwesenden. Aus dem Publikum werden zufällig fünf Freiwillige ausgewählt, die an diesem Abend die Jury sind und die Vorträge der Teilnehmende bewerten. Und dann kann es mit den Vorträgen losgehen: Als Einstieg sorgt William, selbst Poetry Slammer, mit seinem Text „Flusspferde“ für eine gute und ausgelassene Stimmung. Doch die entspannte Stimmung hält nicht lange an, denn der erste Vortragende, Prof. Dr. Lars Alberth, Professor für Theorien und Methoden der Kindheitsforschung, hält einen aufschreckenden Vortrag über sein Forschungsgebiet. Mit seinem wissenschaftlichen Kurzvortrag macht er deutlich, dass Kinder oft unsichtbar scheinen, so z.B., wenn es um die Gerichtsverhandlung von Missbrauchsfällen geht, in denen oftmals kaum Infos über die Kinder selbst vorhanden sind. Auch beim nächsten Vortragenden geht es mit ernsten Themen weiter: Joschka Doerwald, ehemaliger Menti von RYL!, schildert in seinem Slam die Gedanken und Gefühle eines Menschen mit Depression. Der mutige Vortrag wird von der Jury mit einer hohen Punktezahl wertgeschätzt. Für Auflockerung sorgt Studentin Jana Ciura mit ihrem Vortrag zum Thema Meditation. Mit ihren Powerpoint-Slides vermittelt sie auf anschauliche Art und Weise, dass viel mehr hinter Mediation steckt, als einfach nur herumzusitzen und nichts zu tun.

Science Slam 6.0 - die ersten Punktewertungen werden vergeben - (c) Science Slam 6.0 Moderator William begrüßt das Publikum - (c) Tim Barthmann
Die ersten Punktewertungen werden vom Publikum vergeben – (c) Tim Barthmann

 

Nach einem interaktiven Quiz zur Leuphana und über RYL! Lüneburg gibt es eine Pause, in der sich alle mit Getränken erfrischen können – die Spenden kommen allesamt RYL! Lüneburg zugute. Moderator William bringt mit einem weiteren eigenen Slam die Zuschauenden wieder in Stimmung und überlässt dann die Bühne an Marco Janoschka. Der Leuphana-Studi erklärt mithilfe von WG-Küchen, Milkshakes und Pokémon wie Gründertum funktioniert und wie man auch mit jeder noch so dummen Idee Geld verdienen kann. Für seine wirklich anschaulichen Erklärungen und sein eigens gedrehtes Video über Bier-Vermarktung holt er sich vier Neun-Punkte-Wertungen von der Jury ab. Den krönenden Abschluss bildet Prof. Dr. Monika Imschloß, Professorin für Marketing. In ihrem Vortrag „Einfluss von Musik auf das Konsumentenverhalten am Point of Sale“, erklärt sie untermalt von Musik die erstaunlichsten Dinge. So lernen die Zuhörenden beispielsweise, dass Menschen länger in der Weinabteilung verweilen, wenn dort langsamen Musik abgespielt wird, oder Kund:innen eher zu französischen Produkten greifen, wenn französische Musik abgespielt wird. Die Wertung fällt deutlich aus: Mit drei Zehner-Wertungen gewinnt Monika Imschloß den diesjährigen Science Slam. Es scheint so, als ob Wissen über Wein und Musik gut bei den Studis ankommt. Doch auch die Vortragsweise von Monika Imschloß hat die Zuhörenden überzeugt. Die Bewertungen der Jury, die kein einziges Mal unter sieben Punkten liegen, zeigen, dass alle Kandidat:innen mit ihren wissenschaftlichen Themen das Publik mitgenommen haben. So können sich am Ende alle über Geschenke freuen, und für Professorin Imschloß gibt es noch eine Sektflasche obendrauf.

Science Slam 6.0 Monika Imschloß– (c) Tim Barthmann
Prof. Dr. Monika Imschloß ist bei ihrem Vortrag begeistert dabei und nimmt Vortrag alle mit, (c) Tim Barthmann

Titelbild:  (c) Tim Barthmann