Schließung der Mensa?

Müssen die Studierenden im Roten Feld vielleicht bald auf ein warmes Mittagessen verzichten? Die momentanen Überlegungen zu einer möglichen Schließung der Mensa lassen diese Frage zu.

Nach Angaben des Studentenwerk OstNiedersachsen ist der Zustand der Geräte in technischer Hinsicht absolut bedenklich. Die Geräte sind allesamt überaltert und nähern sich ihrem prognostizierten Lebensende. Viele der Gerätschaften stammen aus den Eröffnungsjahren 1984/1985. Dieses macht eine Ersatzbeschaffung der Geräte notwendig, der vermutliche Investitionsbedarf liegt bei 200.000 Euro. Dieses Geld soll wiederum nicht das Studentenwerk OstNiedersachsen aufbringen, sondern die Leuphana aufgrund des Mensanutzungsvertrages, der damals geschlossen worden ist. Welche Investitionen noch vorgenommen werden müssen, kann die Leuphana nicht beziffern, da eine entsprechende Unterlage noch erarbeitet wird.

Bisher hat die Leuphana von insgesamt ca. 20 Ersatzbeschaffungen nur eine Ersatzbeschaffung vorgenommen, obwohl viele der Geräte schon längst überfällig sind. Sönke Nimz, Geschäftsführer des Studentenwerks erklärt: „Sollten wir keine gemeinsame Lösung finden, steht zu befürchten, dass wir die Mensa nicht über das Ende des Wintersemesters 2013/14 hinaus betreiben können, einfach weil die Geräte das nicht hergeben.“ Sollte keine gemeinsame Lösung gefunden werden, so heißt es weiter, dass bereits der Vorstand des Studentenwerks zugestimmt habe, die Mensa zu schließen.

Anders sieht es derzeit die Leuphana, so erklärt Pressesprecher Henning Zühlsdorff, dass weder die Universität noch das Studentenwerk die Absicht habe die Mensa im Roten Feld zu schließen. Regelmäßige Gespräche mit dem Studentenwerk finden statt und mehrmals sei die Mensa schon Thema gewesen. Des Weiteren habe die Leuphana namenhafte Summen in die Bauunterhaltung gesteckt, so Zühlsdorff.

Für das Studentenwerk ist der Betrieb von Mensen grundsätzlich defizitär. Als Grund nennt Nimz: „Wir betreiben die Mensen auf Grundlage unseres sozialen Auftrags und nicht aus wirtschaftlichen Gründen. Diesen Auftrag verstehen wir so, dass wir uns bemühen an jedem unserer Standorte eine Verpflegung für die Studierenden anzubieten.“

Sollte wieder Erwarten die Mensa geschlossen werden, wird weiterhin die Mensa am Hauptcampus betrieben, die nur 1,5 km entfernt liegt und mit dem Fahrrad einfach erreicht werden kann, so Nimz. Die Leuphana verbreitet in diesem Punkt mehr Zuversicht: Solange der Standort Rotes Feld betrieben wird, bestehe ein Bedarf der Versorgung für Studierende und Bedienstete, zudem werde bisher über keine Alternativen nachgedacht, begründet Zühlsdorff.

Einen Zusammenhang zwischen der aktuellen Debatte rund um das Zentralgebäude und der Mensa besteht nicht.

Wie es mit der Mensa im Roten Feld weiter geht, soll in einem Gespräch Ende Juli zwischen dem Geschäftsführer vom Studentenwerk und dem Präsidium der Leuphana geklärt werden. Verfassungsdatum: 29.06.2013

Update 02.07.2013

Gestern fand das Gespräch mit Vizepräsident Holm Keller statt, der Weiterbetrieb der Mensa ist bis auf weiteres gesichert. Eine gemeinsame Lösung wurde gefunden, bei der die Universität die notwendigen Investitionsmittel zur Verfügung stellt.

 

Autor: Christopher Bohlens

Christopher Bohlens

Schreibt immer irgendwas über Hochschule, Politik oder Veranstaltungen, wo es so richtig kracht. Liebt investigativen Journalismus und beschäftigt sich viel mit Daten.

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