Die Band Fotos zeigt mit „Porzellan“ ihr Können. Die Hamburger Band Fotos sorgt mit ihrem neuen Album für einige Furore in der Indie- Szene. Mit „Porzellan“ legen die vier Jungs eine Platte vor, die absolut einzigartig ist. Stilwechsel sei Dank: Während sich das erfolgreiche Debüt-Album „Fotos“ noch am Indie-Rock orientierte, hörte man beim Nachfolger „Goldrausch“ eher französische Einflüsse wie von Phoenix.
Das Release-Konzert fand damals übrigens im Lüneburger AStA-Wohnzimmer statt. Mit „Porzellan“ hingegen bleiben die Fotos ihrer Linie treu: Sie wollen partout nicht als das große Ding einer bestimmten Schublade vermarktet werden und zerstritten sich darüber sogar mit ihrer Plattenfirma. Nach Beendigung dieser Liason konnten sich die Fotos bei „Porzellan“ endlich wieder echte musikalische Freiheiten gönnen.
Das neue Album macht dann auch direkt zu Beginn mit „Alles Schreit“ schnell klar, wohin es dieses Mal geht: Düstere Stimmung, kreischende Gitarre und verhallender Gesang. Manchmal blitzt in Songs wie „Angst“ oder „Nacht“ kurz das hier schöne Gesicht des Pop auf. Und während man sich fragt, was das alles bedeutet, verfängt man sich in den großartig arrangierten Songs: So atmosphärisch, retro und gleichzeitig düster war bisher keine deutsche Band – My Bloody Valentine lässt grüßen.
Seit 2006 haben die Fotos Konzerte in 13 Ländern gegeben, darunter China, Indien & Mexiko. Dieses Jahr könnt ihr die Band u.a. am 28. April im Bremer Lagerhaus oder am 24. Juli auf dem Deichbrand Festival Cuxhaven live erleben.
Von Lajos A. Rakow