Musik, Kultur und Überraschungsbesuche: Das Mosaik Festival 2016

Festival an der Leuphana ist, wenn Klassik auf Hip Hop und Theater trifft, wenn bei einer Kippenpause über Genderkonstrukte diskutiert wird, und wenn OK KID mal eben auf einen Sprung vorbeischauen.

OK KID / (C) Jana Wollenberg
OK KID / (C) Jana Wollenberg

Der Nachfolger des ExpEARience: Am 20.04. ist das Mosaik Festival in die erste von hoffentlich vielen Runden gestartet. Auf vier Bühnen wurde vielfältigste Unterhaltung geboten, von Rock’n‘Roll, über Jazz bis zur klassischen Musik. Dazu gab es Lesungen, Kurzfilme und Improvisationstheater. Organisiert wurde der Abend komplett von studentischen Initiativen.

In den Pausen von Konzerten und Lesungen boten das Lunatic Team und Viva con Agua zwischen den Bühnen Unterhaltung, Kindheitserinnerungen inklusive. Mit bunt bemaltem Gesicht konnte man dann auf dem Weg von einem Konzert zum nächsten Trommlern mit Saxophonbegleitung oder einer a capella-Gruppe lauschen oder aber sich von Tänzern verschiedener Stile begeistern lassen.

Tanz / (C) Jana Wollenberg
Tanz / (C) Jana Wollenberg

Neben interaktiven Lesungen gab es bei KulturRausch später am Abend auch verträumten, nordischen Folk von OVE zu hören. Aus Nordfriesland nach Hamburg ausgewandert, erzählt die Gruppe in ihren Songs Geschichten aus dem Leben, wie sie jeder in seinen 20ern nur zu gut kennt.

Zwischen den Tafeln einer Fotoausstellung des Vereins Zugvögel wurde der Abend im Bib Foyer eher ruhig eingeläutet. Ein Streicherensemble aus Cello und Geigen präsentierte verschiedene klassische Stücke, unter anderem von  Johann Pachelbel. Anschließend besang das Singer- Songwriter Duo Fox’nFlo ihren ersten gemeinsamen Auftritt mit romantischen Popsongs und einigen eigenen Kreationen. Später wurde es tanzbarer und amerikanischer und der Abend klang zuerst mit Gypsy Swing, dann mit einem Crossover aus Funk und Reggae aus. Wer dagegen auf Unterhaltung außerhalb von Musik aus war, konnte sich auf der Bühne von Zum Kollektiv und Kulturreferat von Lesungen und Lyrik von Fleet:Poet, oder aber von Kurzfilmen und der Improvisationsshow des Theaterreferats berieseln lassen.

Musik / (C) Jana Wollenberg
Musik / (C) Jana Wollenberg

Auf der Originalton-Bühne war den ganzen Abend über Musik quer durch Genres und Jahrzehnte zu hören. Los ging es mit John Monday und New Age Rock’n’Roll aus Hamburg. Nach diesem klassischen Sound und Look der 70er Jahre ging es dann weiter mit Electropop von Le Very, die sich ganz in 90er Manier präsentierten. Dabei zeugten nicht nur der Sound, sondern auch die Bühnenkostüme von der Inspiration des Jahrzehnts; mit einer Tänzerin auf der Bühne wurde hier auch ästhetisch einiges geboten. Wer für den eigenen Geschmack noch nichts gefunden hatte, durfte nun den Klängen von Relaéns modernem Jazz lauschen.

Mehr Musik / (C) Jana Wollenberg
Mehr Musik / (C) Jana Wollenberg

Die größte und vermutlich freudigste Überraschung des Abends war wohl aber der Besuch von OK KID, die auf ihrer aktuellen Tour nach einem Abstecher in die Lüneburger Heide ganz spontan in das Mosaik Festival hineinstolperten. Dank Viva con Agua konnte man den Hörsaal für eine halbe Stunde so voll sehen wie vermutlich nie zuvor, bevor dann The Lytics mit Hip Hop aus Kanada ein wirklich erfolgreiches Festival ausklingen ließen, das wohl alle Erwartungen übertroffen hat.

Autorin: Jana Wollenberg