Am ersten August-Wochenende kommen Studierendenvertreter*innen aus ganz Deutschland nach Lüneburg. Die rund 150 Teilnehmer*innen von etwa 40 Hochschulen beschäftigen sich von mit der inhaltlichen Ausrichtung des Verbandes, dem Arbeitsprogramm und hochschulpolitischen Positionspapieren – und schließlich wird ein neuer Vorstand gewählt. Bereits ab Mittwoch finden Workshops statt.
Die letzte Mitgliederversammlung (MV) fand im August 2015 in Lüneburg statt, damals noch im Roten Feld. Nun geht es in das Zentralgebäude auf dem Hauptcampus. Der fzs (freier Zusammenschluss von Student*innenschaften) ist der bundesweite studentische Dachverband. Mitglieder sind Studierendenschaften aus ganz Deutschland. Dabei vertritt der fzs nicht die Mehrheit der Studierenden, sondern etwa 80 von rund 430 Hochschulen insgesamt, also circa 30 %. Die Mitgliedschaft kostet die Lüneburger Studierendenschaft knapp 8.000 Euro im Jahr, die über den Semesterbeitrag finanziert wird.
Ab Mittwoch findet bereits ein dreitägiges Seminar zum Thema „Frauen und Technik“ statt. Laut Beschreibung legt das Seminar einen Fokus auf praktische und theoretische feministische Zugänge zu Technologie und unseren Umgang mit ihr.
Am Freitag finden verschiedene Workshops vor der Mitgliederersammlung statt, wie über nachhaltige Hochschulen, Einbindung von internationalen Studierenden, Antidiskriminierung an Hochschulen und Rhetoriktraining. Der Sitzungsbeginn der Mitgliederversammlung ist am Freitagabend. Eine Anreise für die Vernetzung mit anderen Studierendenvertreter*innen ist bereits am Donnerstag möglich. So findet auch eine kritische Campusführung am Freitag um 16:30 Uhr statt, zum Thema Nachhaltigkeit, Unterfinanzierung, Richtungskämpfe und Skandale an der Leuphana Universität Lüneburg.
Agenda, Anträge, Kandidaturen und weitere Unterlagen zur MV sind online unter: https://mv.fzs.de/web/ verfügbar.
Die Studierenden der Leuphana Universität Lüneburg können als Gäste teilnehmen, es gibt ein umfassendes Antrags- und Rederecht für Gäste. Sollten Gebühren für die Teilnahme anfallen, könnte es einen Versuch wert sein, eine Kostenübernahmen an den lokalen AStA Uni Lüneburg zu stellen. Eine Anmeldung empfiehlt sich zwecks Organisation unter: https://www.fzs.de/termine/
Bereits im Vorwege zu der Mitgliederversammlung gab es im Student*innenparlament (StuPa) einen Streit über die formale Benennung der Delegation, ob hier der AStA dazu ermächtigt ist oder das StuPa. Die Univativ berichtete darüber. Zahlreiche Studierendenvertreter*innen der Leuphana engagieren sich bereits in Ausschüssen beim fzs. Auch sind zwei von vier Vorstandsmitglieder Studierende der Leuphana.
Kritik am fzs gibt es regelmäßig, so gibt es Vorbehalte gegen den Verband durch die bundesweite Studierendenvertretungen von RCDS (Ring Christlich-Demokratischer Studenten) und LHG (Liberale Hochschulengruppen), die beim fzs eine linksideologisch geprägte Grundausrichtung sehen. Schließlich gibt es noch eine hohe Fluktuation bei den Mitgliedshochschulen, sodass es regelmäßig zu Ein- und Austritten kommt. Auch vertritt der Verband nicht alle Studierenden, da die Mitgliedshochschulen nur rund 30 Prozent der Studierenden abbilden.
Für die Veranstaltung gilt laut Veranstalter: „Die Veranstaltenden behalten sich vor, vom Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die durch rassistische, nationalistische, antisemitische, sexistische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung treten, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen.“
Foto: Zentralgebäude der Leuphana Universität Lüneburg – Christopher Bohlens