Unter dem Namen „Lernfabriken …meutern!“ läuft derzeit eine neue Kampagne die von einigen hochschulpolitisch Aktiven in Lüneburg und Hannover gestartet wurde. Der aktive Kern befindet sich derzeit noch in Niedersachsen, jedoch ist eine bundesweite Expansion geplant.
Kern der Kampagne ist, die Feststellung, dass die unternehmerische Hochschule gescheitert ist. Damit meint man, dass das unternehmerische Prinzip der gesellschaftlichen Verantwortung von Bildung und Wissenschaft, der Schaffung von sozialer Gerechtigkeit, ökologischer Nachhaltigkeit und Frieden, nicht gerecht wird. Die Rücknahme der Studiengebühren wird als ein Zeichen dafür verstanden, dass die Vorstellung von Hochschulen als Unternehmen und Bildung als Ware nicht mehr zu rechtfertigen sei. Als Ergebnis gelte es die Abhängigkeit der Wissenschaft von unter anderem privatwirtschaftlichen Interessen und hierarchischer Entscheidungsstrukturen aufzulösen und stattdessen die bundesweite Demokratisierung der Bildungsinstitutionen sowie die Neuausrichtung der Wissenschaft auf das Allgemeinwohl voranzutreiben. Daher lauten die zentralen Forderungen der Kampagne:
- Die Ausfinanzierung der Hochschulen für gute Lehre und Forschung und die damit verbundene Beendigung der Abhängigkeit von Wissenschaft von Profitinteressen
- Die Öffnung der Hochschulen durch die Abschaffung aller Bildungsgebühren
- Die Demokratisierung der Hochschulen durch die paritätische Mitbestimmung aller Statusgruppen und eine demokratisch und nicht unternehmerisch geprägte Entscheidungsstruktur
- Würdevolle Arbeitsbedingungen für Lehrende und Mitarbeitende
- Die Gewährleistung einer allgemeinwohlorientierten Wissenschaft durch die gesetzliche Verankerung einer Zivil- und Transparenzklausel
Unterstützung durch den fzs
Bereits zu der fzs (freier zusammenschluss von studentInnenschaften) Mitgliederversammlung im März in Würzburg wurde der Beschluss gefasst den Aufruf zu unterstützen. Der fzs ist der bundesweite studentische Dachverband mit rund 80 Mitglieds-Studierendenschaften von ca. insgesamt 300 Hochschulen in Deutschland. Den Antrag für den Aufruf „Lernfabriken …meutern!“ hatte der AStA der Universität Lüneburg eingebracht. Er wurde von der Mitgliederversammlung beschlossen.
Aktiven-Treffen in Lüneburg
Das nächste Treffen der in Lüneburg aktiven Personen für die Kampagne findet am Freitag, 17.04.2015 um 15:00 Uhr in der Aula im Roten Feld statt. Nähere Informationen können der Facebook-Veranstaltung entnommen werden. Dieses Treffen erfolgt im Rahmen der Aktionstage (13.-18.04.2015).
Ein großes bundesweites Treffen ist für das Wochenende 09./10.05.2015 in Hannover geplant. Hierbei geht es um die bundesweite Vernetzung um die Idee und Ziele der Kampagne auch in andere Bundesländer weiterzutragen. Nähere Informationen können der Facebook-Veranstaltung entnommen werden.
Dezentrale Demos und weitere Aktionen sind für den 17.06.2015 geplant. Weitere Informationen zur Kampagne „Lernfabriken …meutern!“ sind auf der Facebook Seite vorhanden.
Autor: Christopher Bohlens