Kommentar: Unfug kommt weg – Und das ist gut so

Die Stadtverwaltung Lüneburgs erteilte dem alternativen Wohnprojekt Unfug eine Nutzungsuntersagung. Unfug und seine Sympathisanten antworteten mit Protesten. Für unseren Autoren schossen diese jedoch weit am Ziel vorbei.

Verstehen Sie mich nicht falsch: Fehlender Wohnraum in Lüneburg stellt ein ernstzunehmendes Problem dar, dies darf gerne auch kreativ gelöst werden. Was allerdings an alten Wohnwagen besonders kreativ ist, entzieht sich meinem Verständnis. Desweiteren fällt es mir schwer, Mitleid zu empfinden, wenn die Betroffenen es versäumen, die nötigen Anträge zu stellen. Man kann sich denken, dass die Stadt nicht auf einmal das Baurecht ändert, nur für eine „Gute Idee“.
Davon ganz abgesehen haben die Vorfälle am 1. und 2. Juli gezeigt, was für eine Art Gruppierung sich in so einem „Wohnprojekt“ bildet. Beklatscht von den Linksextremen der Antifa zog eine Gruppe von „Sympathisanten“ , wie sie die Presse liebevoll nennt, Pyrotechnik abfackelnd durch Lüneburg. Was soll auch bei Feuerwerkskörpern in einer Altstadt schief gehen? In der selben Nacht besetzten diese danach ein leerstehendes ehemaliges Gebäude der Universität. Dann wird gefordert, man würde das Gebäude erst verlassen, wenn Unfug doch nicht geräumt werden würde und zusätzlich die Stadt dieses Gebäude von dem Privaten Besitzer kaufe und kostenlos den Besetzern zur Verfügung stelle, soweit so illusorisch. Das ganze hätte gar nicht so große Aufmerksamkeit erhalten, wäre nicht unter den Möchtegernrebellen der Linke Ratsherr Christoph Podstawa gewesen. Der fand die Aktion direkt so toll, dass er gegen die eintreffenden Polizeikräfte pöbelte und zwar so stark, dass die Beamten vor Ort sich genötigt sahen, ihn vorläufig zu mitzunehmen.
Ich persönlich verurteile das, ich würde sogar so weit gehen, dass ich es für beschämend halte und das aus einfachem Grund: Ich bin nämlich keineswegs Realitätverweigerer, noch ist meine Wahrnehmung eben dieser nachhaltig getrübt. Kurz gesagt ich bin bei Vernunft und das ist auch schon der Grund, denn jeder Mensch bei Vernunft sollte das Brechen von Gesetzen, das Beleidigen von Polizisten und die versuche Erpressung unserer Stadt verurteilen.
Es dauerte nicht lange, bis ich meinen Augen nicht erneut trauen konnte.  Die „Sympathisanten“ störten die Veranstaltung „Zukunftsstadt 2030+“ so sehr, dass Oberbürgermeister Mädge seine Rede an einen Ruhigeren Ort verlegen musste. Die Idee, dass man durch das Belästigen des höchsten Politikers der Hansestadt erreicht, damit dieser den eigenen Forderungen nachkommt, kann allerdings auch nur überblühender Fantasie entsprungen sein.

Ursprünglicher Post des StuPa auf Instagram

Natürlich darf hier auch die Kurzschlussreaktion des Student*innenparlamentes (StuPa) nicht unerwähnt bleiben, welches sich direkt mit den Gesetzesbrechern solidarisierte und auf Instagram verlauten ließ, dass man sich über Gebäudebesetzungen „freuen“ würde. Das Wort „Gebäudebesetzungen“ ersetzte man wenig später durch „kreativen politischen Aktivismus“, selbe Botschaft, weniger strafbar. Ob die Studenten, welche das StuPa wählen, diese Solidarität teilen, zweifle ich an. Auch ist es fraglich, ob in so kurzer Zeit zwischen Bekanntwerden des Problems und des Posts überhaupt die Zeit war, das im Stupa abzustimmen. Demokratie und Transparenz sucht man hier vergebens.
So weit so gut, viel Stress und das Ergebnis:
Unfug kommt weg, und das ist gut so

 


Hinweis: Dies ist ein Kommentar des Autors und spiegelt nicht Meinung der Redaktion wider. Unfug selbst hat in einem Gastbeitrag die eigene Sicht auf das Geschehen geschildert und weist auf verbreitete Missverständnisse zum Thema hin.

Titelbild: RW-Gebäude. Das besetzte Gebäude gehörte bis zum Verkauf der Universität (c) Univativ