Zum 01. April hat die Leuphana die Liste von erhaltenen Spenden, Sponsoring und Zuwendungen von Dritten veröffentlicht. Insgesamt 157 verschiedene Projekte werden von der Wirtschaft, Behörden oder Forschungsmittelgebern gefördert. Einige Mittelgeber aus der Privatwirtschaft bleiben unbekannt.
So finanziert sich die Leuphana
Die Finanzierung der Leuphana setzt sich zusammen aus circa 112,80 Millionen Euro im Jahr 2021. Ein Großteil des Geldes kommt vom Land Niedersachsen (Landesmittel). Sondermittel werden zweckgebunden vom Land bewilligt und zur Verfügung gestellt. Dabei handelt es sich in der Regel um Mittel zur Durchführung von Projekten, für zusätzliche Beschäftigung von Personal oder für die Beschaffung von Anlagen.
Eine weitere Säule stellen die Drittmittel dar. Das sind jene Gelder, die nicht vom Land kommen, sondern durch die DFG (Deutsche Forschungsgemeinschaft) verteilt werden oder aus anderen Stiftungen wie beispielsweise die Volkswagen-Stiftung und schließlich aus der Privat-Wirtschaft durch Unternehmen zugeführt werden. Diese machen rund 19 % des Geldes an der Leuphana aus.
Die Studierenden bezahlen pro Semester einen Verwaltungskostenbeitrag von 75 Euro pro Person und darüber hinaus gibt es noch Langzeitstudiengebühren (500 Euro). Für die Leuphana bedeutete dies 112,8 Mio. Euro Gesamthaushalt für 2021
- davon 65,0 Mio. Euro Finanzhilfe des Landes
- davon 15,3 Mio. Euro Sondermittel des Landes
- davon 21,7 Mio. Euro Drittmittel
- davon 10,8 Mio. Euro Sonstiges
Transparenz in der Forschung
Die Leuphana veröffentlicht jährlich eine Liste der drittmittelfinanzierten Projekte. Dies geschah aufgrund der Leitlinie zur Transparenz in der Forschung vom Ministerium Wissenschaft und Kultur (MWK) und der Landeshochschulkonferenz.
Die niedersächsischen Hochschulen haben sich im Hochschulentwicklungsvertrag von Ende 2013 verpflichtet, Transparenz in der Forschung zu gewährleisten, indem sie eine öffentliche Auseinandersetzung um Forschungsaufträge, Forschungsgegenstände und die Abschätzung potenzieller Folgen bei der Anwendung von Forschungsergebnissen durch den allgemein möglichen Zugang zu Ergebnissen öffentlich geförderter Forschungsvorhaben ermöglichen.
In den aktuellen Ziel- und Leistungsvereinbarungen für 2019-2021 zwischen dem MWK und der Leuphana werden die strategischen Ziele der Hochschule mit dem Ministerium festgelegt. Jährlich wird der Stand dieser Ziele geprüft.
Umsetzung an der Leuphana
Bereits vor diesen Leitlinien gab es den Forschungsindex „FOX“, der die Forschungsleistungen für Projekte bis 2009 und Publikationen bis 2000 enthält.
Durch die neuen Leitlinien muss zusätzlich bis zum 31.03. eines Jahres die Liste der laufenden drittmittelfinanzierten Projekte mit Forschungsbezug mit dem Stichtag 01. Dezember des Vorjahres veröffentlicht werden. Die Liste muss auf der Website der Einrichtung veröffentlicht werden, dabei ist nicht näher definiert, ob es auf der Startseite passieren muss oder auf einer Unter-Unter-Unter-Seite. Die Leuphana hat diese Liste (Drittmittelgeförderte Projekte mit Forschungsbezug zum Stichtag 01.12.2021) Anfang April veröffentlicht.
In einigen Punkten taucht immer wieder als Geldgeber „Gefördert aus der Privatwirtschaft“ auf, ohne dass es genauer zu erläutert wird. Eine genaue Aufschlüsselung, welche Unternehmen dahinter stehen, lässt sich auf den ersten Blick nicht erkennen. Daher bleibt in einigen Punkten fraglich, von welchen Unternehmen / Quellen das Geld genau stammt.
Insgesamt sechs Unternehmen fördern die Leuphana unter der Bezeichnung „Gefördert aus der Privatwirtschaft“. Welche Firmen dahinter stehen, ist unbekannt. In anderen Zeilen sind drei Unternehmen als GmbH genannt, die Zuwendungen an die Leuphana geben. Nähere Firmennamen bleiben unbekannt.
Der Kritik, dass es teilweise sehr intransparent ist, woher das Geld stammt, widmet sich das Portal hochschulwatch.de – hier werden die Verbindungen der Wirtschaft mit der Wissenschaft aufgezeigt.
Foto: Geldscheine Euro Money Seem Euro Bills Currency Finance Bill – (c) Pixabay