Inklusiver Solidaritätslauf 2021 - (c) diversu e.V.

Inklusiver Solidaritätslauf: Gemeinsam gegen Diskriminierung

Am 24.09.2022 von 11 bis 16 Uhr findet der Inklusive Solidaritätslauf auf den Lüneburger Sülzwiesen statt. Organisiert wird der Lauf vom Verein diversu, dem Institut für Diversity und Nachhaltigkeit.

Diversu wurde 2013 von Wissenschaftler:innen der Leuphana gegründet und setzt sich neben anderen Schwerpunkten insbesondere für Antidiskriminierung ein. Um seine Antidiskriminierungsarbeit zu stärken, veranstaltet der Verein den Inklusiven Solidaritätslauf – eine Aktion, die nach ihrer ersten Durchführung im Herbst letzten Jahres nun am 24.09.2022 zum zweiten Mal stattfindet.

Der Lüneburger Verein bietet kostenfreie Antidiskriminierungsberatung für Betroffene an. Durch Spendenmöglichkeiten soll der Inklusive Solidaritätslauf dazu beitragen, die ausgebildeten Berater:innen von diversu zu finanzieren. So können Privatpersonen und Firmen entweder einen festen Beitrag oder pro gelaufene Runde spenden. Weiterhin dient der Inklusive Solidaritätslauf dazu, mehr Personen auf die Antidiskriminierungsangebote von diversu aufmerksam zu machen.

24.09.2022: Mitmachen beim Lauf und Rahmenprogramm

Am Lauf teilnehmen kann man in jeder Form und Konstellation. Sei es mit Kinderwagen, im Rollstuhl, laufend oder spazierend, mit dem Verein, Betrieb, allein oder mit Freund:innen – alle sind willkommen. Im Gegensatz zu gewöhnlichen Läufen geht es beim Inklusiven Solidaritätslauf weniger um Wettbewerb als um die Leistung nach individuellen Möglichkeiten und letztendlich um den Spaß.

Die Veranstaltung startet um 11 Uhr mit einer Begrüßung durch den Vorsitzenden des KreisSportBund Lüneburg e.V.* Philipp Meyn und Lüneburger Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch. Danach können sich die Teilnehmenden gemeinsam mit Zumba aufwärmen, bevor die Runden um die Sülzwiesen beginnen. Wer jedoch früher oder später starten möchte, kann das auch gerne tun. Am Ende gibt es für alle Teilnehmenden eine Urkunde.

Nach dem Lauf oder als Alternative zu diesem können weitere Angebote des Rahmenprogramms wahrgenommen werden. Besucher:innen können sich etwa über die Antidiskriminierungs-Beratungsstelle von diversu informieren und auf dem Markt der Möglichkeiten andere Initiativen kennenlernen. Music Acts der Künstler:innen Ewane, Bockum Band, Open Nature Kollektiv, der Auftritt der Theatergruppe LocaVida und eine Verlosung lockern das Programm zusätzlich auf.

Bei Fragen zum Lauf und zur Anmeldung können Interessierte eine Mail an solidaritaetslauf@diversu.org schreiben. Aus Planungsgründen freut sich diversu, wenn sich Personen vor ihrer Teilnahme per Mail anmelden. Allerdings kann man sich am Tag des Laufs auch noch vor Ort registrieren.

September bis November 2022: Mitmachen beim Begleitprogramm

Neben dem Tag des Laufes gibt es von September bis November ein Begleitprogramm, das den Inklusiven Solidaritätslaufs durch verschiedene Workshops umrahmt. Zum Thema Antidiskriminierung wird etwa ein Grundlagenworkshop angeboten, der die Funktionsweise von Diskriminierung erklärt und Handlungsmöglichkeiten aufzeigt (Datum und Uhrzeit werden noch auf der Website bekanntgegeben). Darüber hinaus findet am 04.11.2022 von 17 bis 18:30 Uhr ein Workshop zum Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) statt. Der Workshop beschäftigt sich mit rechtlichen Pfeilern der Antidiskriminierung in der Arbeitswelt und richtet sich an Nichtjurist:innen, die sich die wichtigsten Regelungen des AGG für die (spätere) Arbeitspraxis aneignen wollen. Wer mindestens 20 Jahre alt ist und Erfahrungen mit Diskriminierung oder Antisemitismus gemacht hat, kann zudem am 21.10.2022 von 10 bis 14 Uhr einen Empowerment-Workshop besuchen. In diesem haben Teilnehmende die Möglichkeit, in einem geschützten Rahmen ihre Erfahrungen zu teilen.

Zu den Workshops kann man sich über antidiskriminierung@diversu.org anmelden.

Relevanz von Antidiskriminierungsarbeit

In Deutschland hat sich in den letzten Jahrzehnten einiges beim Thema Gleichberechtigung getan. So gilt seit 2006 das AGG, mit dem Gleichberechtigung in verschiedensten Bereichen rechtlich gewährleistet werden soll. So schützt das Gesetz vor Diskriminierung auf der Arbeit, bei Alltagsgeschäften und der Vermietung von Wohnungen. Trotz dieser Fortschritte hat die Antidiskriminierungsarbeit laut Sorusch Ebrahimi, Mitarbeiter von diversu, nicht an Relevanz verloren: So äußert er sich beispielsweise zum AGG: „Einerseits deckt [es] nicht alle Diskriminierungskategorien und Formen der Diskriminierung ab, andererseits sorgt die Existenz des Gesetzes noch nicht dafür, dass sich von Diskriminierung Betroffene gegen diese zur Wehr setzen können“. Daher will diversu diskriminierte Personen empowern, indem ihnen aufgezeigt wird, welche nächsten Schritte sie nach Diskriminierungserfahrungen unternehmen können. Diversu weitet sein Engagement zudem auf die Gesellschaft aus, um auch einen strukturellen Wandel bewirken zu können.


Bild: Inklusiver Solidaritätslauf 2021 – (c) diversu e.V.

*Korrekturhinweis: In der ersten Version des Artikels wurde die Rolle von Philipp Meyn als SPD-Landtagswahlkandidat bezeichnet. In dieser Rolle tritt er jedoch nicht beim Inklusiven Solidaritätslauf auf, sondern als Vorsitzender des KreisSportBund Lüneburg e.V.