Lüneburg Haus Gebäude Hausfassade Altstadt - (c) Pixabay

Im Schnitt kein Wohnheimplatz unter 350 Euro

Mittlerweile treiben die stark gestiegenen Energiekosten und die Inflation die Wohnungspreise nach oben. Für die neuen Studienanfänger:innen im Oktober wird der Wohnungsmarkt zur finanziellen Belastungsprobe, aber auch Alt-Mieter:innen müssen mit stark steigenden Energiekosten rechnen und einer Überraschung bei der Nebenkostenabrechnung.

Dass das Studium an der Leuphana zu einer der teuersten Studienplätze* in Deutschland gehört, hatten wir bereits berichtet. Die Strom- und Gasanbieter haben mittlerweile oft ihre Abschlagszahlungen angepasst, aber nicht alle. Erst in den nächsten Monaten bzw. nächstes Jahr werden die Preiserhöhungen der Anbieter stärker werden.

Mieten

Der Wohnungsmarkt war auch schon vor COVID-19 angespannt. Von 2012 bis 2019 gab es eine jährliche Steigerung der Mietpreise von 4,2 %. Aktuell werden für Lüneburg 9,53 Euro pro qm in 2021 aufgerufen, von 2020 auf 2021 ein Anstieg um 6,6 %.

Der Wohnungsmarkt in Lüneburg gehört zu den angespannten Wohnungsmärkten, hier gilt eine Mietpreisbremse. Die Mietpreisbremse besagt, dass der Preis für Neuvermietungen nur noch zehn Prozent (ausgenommen Kernsanierungen & Neubauten nach 2014) über der ortsüblichen Vergleichsmiete liegen soll und bei bestehenden Mietverhältnissen darf die Miete innerhalb von drei Jahren um nicht mehr als 15 Prozent bis zur Höhe der ortsüblichen Vergleichsmiete erhöht werden.

Einen amtlichen Mietspiegel gibt es in Lüneburg derzeit nicht, die Einführung wurde mehrmals Lüneburg verschoben. Ein Antrag im Stadtrat, für eine zügige Einführung, wurde zuletzt im Februar 2022 abgelehnt. Ein Mietspiegel ist bisher für Ende 2023/Anfang 2024 geplant.

Studierendenwohnheime

Nach Angaben des Deutschen Studentenwerks beträgt die durchschnittliche Bruttowarmmiete inkl. aller Nebenkosten in Deutschland nach einer Erhebung für ein WG Zimmer 262,98 Euro (Wohnheimstatistik 2021 – Datenstand 31.12.2020), bundesweit werden rund 196.000 Wohnplätze angeboten. Im Studierendenwohnheim vom Studentenwerk OstNiedersachsen ist das günstigste Zimmer (inkl. Nebenkosten) für einen Preis von 345 Euro für 9,5 qm in der Lessingstrasse in einer 7/9er WG zu erhalten. 12 qm für 268 Euro sind in einem WG-Zimmer in einer 3/6er WG in der William-Watt-Str. erhältlich. Teuer wird es direkt am Campus, in der Wichernstr. ein Zimmer in einer 2er WG mit 15 qm für 416 Euro.
Das Studentenwerk OstNiedersachsen wird von jeden Studierenden mit einem Beitrag von aktuell 108 Euro pro Semester unterstützt für die Dienstleistungen (Wohnen, Essen, Beratung). Bis zum 31.03.2023 wird keine weitere Erhöhung der Mieten geben, bereits im April 2022 wurde die Miete monatlich um 15 Euro erhöht und zum September 2022 um 60 Euro.

Auf dem privaten Markt befindet sich Campus e.V. bzw. Campus Management GmbH auch als CampusLüneburg auf dem Markt. In Campus 4 sind 10,9 qm für 290 Euro in einer 5er WG erhältlich oder in Campus 1 in einer 6er WG 13,5 qm für 321 Euro.

Und als deutschlandweiter Anbieter Mondial Campus direkt am Bahnhof Lüneburg. Hier sind rund 400 Euro kalt für 21 qm teil möbliert fällig, inkl. Nebenkosten (Telefon, Internet, Strom) bei 499 Euro.

Teurer wird es bei möblierten oder teilmöblierten Zimmern und wer alleine in einem Apartment wohnen möchte. Die Mieten könnten allgemein auch noch einmal 2023 deutlich ansteigen, aufgrund der hohen Nebenkosten.

Nebenkostenabrechnung

Viele Nebenkostenabrechnungen werden nur einmal jährlich fällig. Die böse Überraschung einer hohen Nebenkostenabrechnung wird in diesem Jahr oder sogar erst im nächsten Jahr erwartet. Es ist in vielen Bereichen damit zu rechnen, dass die Nebenkostenabrechnung, mindestens das doppelte, eher das drei oder vierfache betragen wird. Aufgrund der Verzögerung der Erhöhung der Preise und der späten Abrechnung kommt die Überraschung erst später.

Entsprechende Rücklagen für die Nebenkostenabrechnung könnten hier vorsorglich angelegt werden.


*Private Institutionen ausgenommen. An staatlichen Hochschulen und Universitäten werden keine Studiengebühren erhoben, der Semesterbeitrag für Verwaltung, AStA, Gremien, etc. zählt zu den höchsten Deutschlands.


Bild: Lüneburg Haus Gebäude Hausfassade Altstadt – (c) Pixabay

Christopher Bohlens

Schreibt immer irgendwas über Hochschule, Politik oder Veranstaltungen, wo es so richtig kracht. Liebt investigativen Journalismus und beschäftigt sich viel mit Daten.

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