Haltestelle. Geister – Ein Theaterstück bei dem (fast) alle sterben

Eine Prinzessin, Drogen und mörderische Sexgelüste – sie alle treffen sich an einer verlassenen Haltestelle.


Hier kreuzen sich die Geschichten von unterschiedlichsten Charakteren: Die Prinzessin träumt von ihrem Heimatplaneten Tallulah, Drogendealer Rico versorgt alle Leute mit Tabletten, eine Mädchengang treibt Unfug und ein Ehepaar flüstert sich Mordgelüste zu. Eine Internetverabredung zum Sex endet im Knast und ein Penner hört Stimmen.

Dies sind die Eckpunkte, um die es sich in dem neusten Stück des Asta-Theaterreferats „Haltestelle. Geister“ drehte. Es handelt sich um eine sogenannte Trash-Oper von Helmut Krausser. Das Theaterreferat präsentiert jedes Jahr ein selbst einstudiertes Stück unter der Regie von Mailin Bäumer. Nach „Die zwölf Geschworenen“ im letzten Januar spielten die Schauspieler nun in der vollen Aula im Roten Feld ihr diesjähriges Stück.

Nacheinander sterben (fast) alle Charaktere und lüften zum Schluss das Geheimnis der Haltestelle: Hier werden die Toten von zwei weißen Gestalten abgeholt und müssen nicht mehr in der Zwischenwelt verweilen.

Besonders das Spiel von Nicolai Wommer als mordender und jähzorniger Ehemann war sehenswert. Wommer ist auf der Bühne zum hassliebenden Mörder seiner Ehefrau Fleisch geworden. Da hat sich das Ehepaar gerade eben auf der Bühne noch ein perverses Vorspiel gegönnt, stürmt der Ehemann plötzlich mit den zersägten Überresten seiner Frau durch das Geschehen.
Yasemin Akkoyun war als Prinzessin wunderbar geistesabwesend – wie auf einem anderen Planeten. Zu mystisch wirkten die zwei weißen Gestalten, welche sich in einem langwierigen Monolog selber langweilten. Trotzdem war die Inszenierung des Theaterreferats mal wieder lustig und sehenswert.
Ich freue mich auf das nächste Mal und bin gespannt, was das AStA – Theaterreferat dann auf die Beine stellen wird.

Autorin: Linda Lucille Schulzki