Messehalle Frankfurt -  (c) Julia Hose 

Frankfurter Buchmesse – ein Besuchereindruck

Vom 19. – 23. Oktober fand, wie beinahe jedes Jahr, die Frankfurter Buchmesse im Messezentrum in Frankfurt am Main statt. Während Aussteller und Geschäftskunden bereits ab Mittwoch Zugang zu dem Gelände hatten, öffnete die Buchmesse ab Freitag auch für den Publikumsverkehr ihre Türen. Ausgebreitet über drei Messehallen, stellten deutsche und internationale Verlage ihr altes sowie neues Programm vor. 

Auch Autor:innen durften bei dem Event nicht fehlen und so wurden über die Tage verteilt Signierstunden, Lesungen und Gespräche abgehalten. Vertreten waren in diesem Jahr zum Beispiel die amerikanische Autorin Elisa Kova und der deutsche Autor Sebastian Fitzek, sowie Ursula Pozsnanski und Paul Maar. Neben Lesungen gab es auch Vorträge und Gespräche zu den unterschiedlichsten Themen, von der Buchbranche über Marketing bis hin zu Gesundheit und Politik. Jedes Jahr wird ein anderes Land als Ehrengast der Frankfurter Buchmesse benannt, in diesem Jahr fiel diese Rolle Spanien zu. Das bedeutet, dass einige Events während der Messetage auf die spanischen Buchbranche ausgelegt sind.

Ein Besuch der Messehallen am Freitag war ein entspanntes Erlebnis, verglichen mit dem dichten Gedränge, das am Tag darauf herrschte. Es lohnt sich dabei sich die Zeit zu nehmen, jede Messehalle einmal zu besuchen und die bunten Angebote der Ausstellenden betrachte zu können. Auch die internationale Ecke hält Interessantes für Besucher bereit. Ansonsten sollte man den Tag nutzen, um die beliebtesten Orte aufzusuchen, denn in der Halle der bekannten deutschen Verlage wie Carlsen, dtv und Bastei Lübbe, war am Samstag vor allem im Bereich der Jugendbücher und dem Angebot für junge Erwachsene kaum ein Durchkommen möglich. Die Menschenmenge versperrte stellenweise jeglichen Blick auf die Bücher und die vielen Gesichter ohne Maske wirkten nach zwei Jahren Pandemie fast schon befremdlich. Da war der Innenhof des Geländes, der nicht nur weitere Veranstaltungen, sondern auch ein reiches Angebot an verschiedenen Imbissständen bereithielt, eine willkommene Abwechslung. Wenn es sich zeitlich einrichten lässt, ist es daher sehr zu empfehlen entweder bereits am Freitag die Buchmesse zu besuchen, oder am Sonntag noch einmal zurückzukommen, wenn die ersten Besucher bereits wieder abgereist und der Blick auf die Bücher wieder freigegeben ist. Am Wochenende ist zudem der Verkauf erlaubt, sodass aus der Messe eine riesige Buchhandlung wird, in der nach Herzenslust gestöbert und eingekauft werden kann.

Ein weiteres Highlight bietet sich am Sonntag zudem für Kostümbegeisterten, denn dann findet das Finale der Deutschen Cosplay Meisterschaften (DCM) statt, bei dem selbstgemachte Kostüme in einer kleinen Performance vorgestellt werden. Cosplay bedeutet das Nachstellen von Charakteren aus zum Beispiel Filmen, Videospielen oder Büchern. Dabei wird oft versucht das Aussehen und Auftreten eines ausgewählten Charakters so genau wie möglich wiederzugeben. Hin und wieder wird sich aber auch mehr kreative Freiheit genommen und Kostüme werden neu interpretiert und nach den eigenen Vorstellungen verändert. Für das Finale hatten sich die Finalist:innen in diesem Jahr in mehreren Vorentscheiden, die online sowie analog stattfanden, qualifiziert. Die Frankfurter Buchmesse ist bereits seit mehreren Jahren nicht nur Veranstalter, sondern auch Sponsor des Finales der DCM.

Insgesamt bietet die Frankfurter Buchmesse ein buntes Programm, das für alle lesebegeisterten, aber auch für alle anderen interessierten Personen jede Menge bereithält. Allerdings ist so ein dreitätiges Erlebnis auch sehr anstrengend und es ist nicht unbedingt nötig die Messe an allen drei Tagen zu besuchen. Die nächste Frankfurter Buchmesse wird vom 18. bis 22. Oktober 2023 stattfinden. Der Ehrengast steht mit Slowenien ebenfalls bereits fest. Mehr Infos zur Frankfurter Buchmesse finden sich auf deren Webseite.


Foto: Messehalle Frankfurt –  (c) Julia Hose