Im Anschluss an die Veröffentlichung eines Artikels über die Elefant*innenrunde, in dem auch Kritik an dem Zustandekommen ebenjener Veranstaltung geübt wurde, gab es (nachzulesen z. B. direkt unter dem ursprünglichen Artikel) kritische Kommentare.
Univativ möchte in diesem Artikel die Kritik an der Kritik veröffentlichen und die verschiedenen Ansichten nebeneinanderstellen, damit sich jeder eine eigene Meinung zu diesem unerwartet kontroversen Thema bilden kann.
Im Folgenden werden wir zunächst Aussagen unseres Artikels zeigen. Darunter steht die Kritik an den jeweiligen Aussagen, teils direkt zitiert, teils indirekt wiedergegeben.
„Doch es zeigt sich auch ein generelles Problem: die personelle Überschneidung von Kandidat*innen und AStA-Mitgliedern. Ein Teil der Referent*innen und der Mitglieder des AStA PENG Referates stehen selbst zur Wahl. Fraglich bleibt, ob die Unabhängigkei der Umsetzung der Elefantenrunde sowie der Wahlzeitung gesichert ist.“
Die Kritik hieran lautete:
„Schon vor der Ausarbeitung und Auswahl der Fragen wurden alle Listen/Einzelkanditat*innen gefragt, ob sie sich daran beteiligen möchten. Dies wurde verneint. Somit hatten auch innerhalb des Referats die Menschen, die selbst kandidieren, keinen Einfluss auf Erarbeitung und Auswahl der Fragen. Diese wurden von überparteilichen Mitgliedern des PENG! ausgewählt. Der Fragenkatalog ging gleichzeitig per Mail an alle Listen.“
Auch sei “ das Problem, dass einige PENG-Mitglieder auch für den Senat kandidieren, durchaus angesprochen“ worden. „Es wurde sich dann [jedoch] dafür entschieden, das PENG alleine arbeiten zu lassen, ohne Beteiligung der Listen.“
Des Weiteren habe es vorab weder von Listen- noch Einzelkandidat*innen eine Beschwerde gegenüber dem PENG-Referat gegeben.
Die Anzweiflung der Neutralität des PENG-Referates und des AStA war der Hauptkritikpunkt an dem von uns veröffentlichten Artikel.
Ob, und falls ja, inwieweit Listenkandidat*innen inoffiziell auf die Fragen Einfluss genommen haben, diese vorab kannten oder ähnliches, bleibt dabei selbstverständlich reine Spekulation. Wir trauen den Mitgliedern von AStA und PENG diese Integrität jedoch auf jeden Fall zu.
Doch auch die Fristen zur Abgabe wurden thematisiert. So heißt es im Artikel:
„So wurde die Einladung zu der Veranstaltung in der Nacht von Montag auf Dienstag verschickt, weswegen gerade einmal 66 Stunden für die Zusage zur Teilnahme verblieben. Noch kürzer ist die Frist, in der die Fragen der Wahlzeitung beantwortet werden müssen. So lautet hier die Frist Mittwoch 12:00 Uhr, sprich 36 Stunden, um auf zehn Fragen bei maximal 3.000 Zeichen zu antworten.“
Der Kritik an der recht kurz geratenen Frist – „Sicherlich ist die Planung sehr kurzfristig gewesen und es wäre schöner, wenn wir über viele Wochen hinweg geplant hätten.“ – wurde zugestimmt. Es wurde jedoch angemerkt, dass trotzdem alle Kandidat*innen fristgerecht auf die Fragen geantwortet hätten.
Weitere Kritikpunkte, die aber nicht direkt mit den Aussagen des Artikels zusammenhängen, waren die Änderung des Namens der Veranstaltung von „Elefant*innenrunde“ in „Elefantenrunde“ sowie die Frage, wer, wenn nicht der AStA, „der ja die Aufgabe der politischen Bildung hat“, für Wahlinformation sorgen solle.
Ersteres ist nach redaktionsinterner Diskussion geschehen, da der Begriff Elefantenrunde unserer Ansicht nach feststehend ist und daher nicht gegendert werden sollte. Schließlich geht es auch nicht um tatsächliche Elefanten (oder Elefantinnen, die man wohl trotzdem neutral Elefanten nennen würde, da beim Tiere Gendern der Spaß aufhört und es sich hier einfach nur um den Plural des Wortes handelt). Da die Veranstaltung aber eben auch in der gegenderten, wenn auch falschen, Form beworben wurde, haben wir in allen folgenden Artikeln zum Thema die Form „Elefant*innen“ verwendet. Auch des lieben Friedens wegen.
Zum zweiten wurde nicht an der Fähigkeit des AStA gezweifelt, Aufklärung zur Wahl zu betreiben, sondern lediglich an deren Durchführung.
Der Vollständigkeit halber sei zum Schluss noch angemerkt, dass der Autor des ursprünglichen Artikels sowie einige Mitglieder des AStA bzw. einiger Listen seit geraumer Zeit einen „persönlichen Kleinkrieg“ gegeneinander führen. Dies mindert nicht die Aussagekraft der Kritik, könnte aber die von uns als recht harsch empfundene Reaktion auf den Artikel erklären.
Weitere Meinungen zu diesem Thema gerne in der Kommentarspalte auf unserer Seite.
Autor: Ernst Jordan
Foto: Kandidat*innenvorstellung zur Wahl 2013 / (C) Christopher Bohlens