InterRail – aber wie? Bevor man sich Tagträumen von Europa hingibt, ist eine gewisse Planung notwendig. Hier eine To-Do-Liste für euren InterRail-Trip:
Grobe Routenplanung: Dabei hilft es, sich die offizielle Streckenkarte zu Rate zu ziehen. So sieht man am besten, welche Zug- und Fährverbindungen es innerhalb Europas gibt. Manche Webseiten präsentieren bereits fertige Routen an denen man sich – je nach Vorliebe und Reisewunsch – orientieren kann.
Art der Unterkunft: Wie will ich auf der Reise nächtigen? Mit Schlafsack und Zelt auf Campingplätzen und in freier Wildbahn, in Hostels und per Couchsurfing oder in Hotels und Mietunterkünften? Es empfiehlt sich besonders im Sommer, Hostels, Hotels und andere Unterkünfte im Voraus zu reservieren / buchen, wenn man die Route durchgeplant hat. Ansonsten gibt es in jeder Stadt Backpacker-Hostels, die meist kurzfristig buchbar sind. Achtung: in einigen Ländern und Regionen (besonders am Mittelmeer) ist das Zelten im Freien verboten, sodass man auf kostenpflichtige Campingplätze ausweichen muss. Will man möglichst viel Zeit gewinnen und sich die Übernachtungskosten sparen, kann man natürlich auf der Fahrt in Tages- oder Nachtzügen schlafen.
Zugkategorien: Mit einem InterRail-Ticket kann man sich per Zug in Europa frei bewegen. Die meisten Bahnen sind kostenlos, aber Vorsicht: einige Hochgeschwindigkeits- und Nachtzüge verlangen Reservierungsgebühren, deren Höhe je nach Land extrem schwankt: von einem Euro (vornehmlich in Osteuropa und Skandinavien) bis zu 100 Euro (beim Schnellzug Thalys auf der Strecke Amsterdam – Paris) pro Person und Fahrt. Um solche Kosten zu vermeiden, kann man meist auf die langsameren Regionalzüge des jeweiligen Landes ausweichen.
Finanzen: Zunächst kostet das InterRail-Ticket vergleichsweise viel Geld: 409 Euro zahlt man für einen Global Pass, der einen Monat gültig ist. Hinzu kommen die Fahrt aus Deutschland und die Rückkehr, denn das Ticket ist nur im Ausland gültig. Falls man dort nicht nur Regionalzüge nehmen will, muss man die Reservierungsgebühren für einige Zugkategorien dazuzählen. Je nach Unterkunft gibt man noch eine gewisse Summe fürs Nächtigen aus. Sind Städtetrips mit Sehenswürdigkeiten, Museen- und Kirchenbesichtigungen geplant, sollte man damit rechnen, dass dies vielerorts Eintritt kostet. Aber bei Vorlage des Internatio- nalen Studentenausweises (für zwölf Euro beim ASTA) gibt es in jedem Land vielfältige Rabatte und spezielle Angebote für StudentInnen; manchmal ist damit sogar der Eintritt in kostenpflichtige Ausstellungen und Attraktionen kostenlos.
Ausrüstung: Ob man sich nun entscheidet zu zelten oder in Hostels zu übernachten – empfehlenswert ist in jedem Fall ein geräumiger Wanderrucksack. Neben Klamotten sollten, je nach Bedarf, auch Schlafsack, Isomatte, Zelt, Campingkocher und -Geschirr darin Platz finden. Mit einer Flasche Duschgel lassen sich der Kopf, schmutzige Klamotten, Geschirr und alles andere waschen.
Auf keinen Fall sollte man wichtige Dokumente zu Hause vergessen: natürlich müssen die Tickets sowie die Belege für Zugreservierungen mit, genauso wie ein gültiger Personalausweis und / oder ein Reisepass. Kreditkarten und Reiseschecks sind praktisch, falls man nicht sein gesamtes Reisebudget in bar mit sich herumtragen möchte. Ebenso wichtig: eine Auslands- krankenversicherung, der (Internationale) Studentenausweis und unter Umständen ein Jugendherbergsausweis und einen Führerschein, falls man einen Mietwagen braucht.
Hat man diese elementaren Dinge beherzigt, braucht man nur noch ein bisschen Vorbereitung – und dann kann das Abenteuer InterRail auch schon losgehen.
Anna Aridzanjan