Die Dropkick Murphys in Hamburg: The Boys Are Back in Town!

Die Dropkick Murphys, Bostoner Punkrocker mit irischen Wurzeln, spielten am 25. Januar in der Alsterdorfer Sporthalle.

Nach ihrem letzten Besuch auf der Trabrennbahn im August 2011 fanden sich die Bostoner Folkrocker am letzten Freitag im kalten Januar wieder in Hamburg ein. Diesmal glücklicherweise gut überdacht in der ausverkauften Alsterdorfer Sporthalle. Im Gepäck hatten sie eine Auswahl an Songs der neuen Platte „Signed And Sealed In Blood“ sowie natürlich viele Klassiker aus der langen Bandgeschichte seit 1996.

Schon früh waren die ersten Besucher auf dem Weg zur Sporthalle, um sich letzte Restkarten an der Abendkasse zu sichern. Oder einfach, um bei einem Bier den stetig anschwellenden Publikumsstrom zu beobachten. Von in die Jahre gekommenen Punks bis zu Fans jüngeren Geburtsdatums war an diesem Abend alles vertreten. Sie ließen sich zunächst von Cryssis, der Band um Tote Hosen Drummer Vom Ritchie, gehörig einheizen. Kurz darauf betrat bereits Frank Turner die Bühne, der mit seinen energiegeladenen Folkpunk-Songs das Publikum zum Mitsingen anregte.

Mit angewärmten Stimmbändern freute man sich nun auf den Auftritt der Dropkick Murphys, die nach ihrem Traditions-Intro „Foggy Dew“ die Bühne betraten. Los ging es passenderweise mit dem Opener der neuen Platte „The Boys Are Back“, auf den ein Querschnitt von Songs aus allen Phasen der Bandgeschichte folgen sollte. Mit Begeisterung wurde „Fields Of Athenry“ gegröhlt – das Lied hatte seinen Bekanntheitsgrad während der Fußball-EM 2012 weit über die Grenzen Irlands hinaus gesteigert. Durch Martin Scorseses Film „The Departed“ wurde „I‘ m Shipping Up To Boston“ zum Hit, was sich an Lautstärke und Bewegungsfreude des Publikums ablesen ließ. Während des ruhigen „Forever“ sah man Herren und Damen zu Bierständen und Toiletten huschen. Das tat der guten Stimmung allerdings keinen Abbruch.

Zum Ende der Show durften dann zuerst die weiblichen, einen Song später auch die männlichen Gäste die Bühne stürmen. Insgesamt wurde gute 90 Minuten gemeinsam gefeiert, dann verabschiedeten sich die Murphys schließlich von der Bühne. Der hell erleuchteten Alsterdorfer Sporthalle mangelte es deutlich an Atmosphäre, was zu unterschiedlichen Lösungsstrategien bei der Frage des Weiterfeierns führte. Wenige ungeduldige sammelten sich im Foyer, um ein kühles Bier zu genießen. Der Großteil bevorzugte jedoch vermutlich die zahlreichen Pubs und Kneipen in Kieznähe, um die gute Stimmung noch lange auszureizen.

Autor: Christoph Ewering