Datenschutzvorfall: Bachelorarbeiten im Restmüll entsorgt

An der Leuphana sind im Restmüll zahlreiche Bachelorarbeiten aufgetaucht. Scheinbar hatte sich jemand wenig Sorgen um die sichere und richtige Entsorgung gemacht. Studierende meldeten den Vorfall der Univativ.

Am Mittwoch, 04. August informierten Studierende die Univativ, dass sich in einem Restmüllcontainer zwischen Gebäude 4 und 5 bei der Mensawiese zahlreiche Bachelorarbeiten lagen.

In einem Restmüllcontainer lagen neben einigen Essensverpackungen ca. 30 Bachelorarbeiten aus dem Fachbereich Kulturwissenschaften im Müll. In einigen Arbeiten fanden sich noch die entsprechenden CDs dazu, sowie interne Schreiben der Leuphana zur Bewertung der Abschlussarbeiten.

Neben der fehlerhaften Entsorgung durch die fehlende Trennung von Plastik, Altpapier und CDs als Sonderabfall stellt dies einen Datenschutzverstoß dar. Entsprechende sensible Daten müssen nach den geltenden Vorschriften entsorgt werden, da die Abschlussarbeiten auch personenbezogene Daten enthalten. Dies erfolgt beispielsweise durch eine Fachfirma, durch entsprechendes Abholen der Unterlagen oder die Nutzung des Groß-Aktensvernichters in Gebäude 10.

Bei den Aufgefundenen Arbeiten konnte keine Sperrerklärung gefunden werden, bei Abschlussarbeiten, die mit einem Praxispartner entstehen werden oft Sperrvermerke vereinbart, da mitunter auch firmeninterne Daten in Abschlussarbeiten verarbeitet werden. Diese Abschlussarbeiten werden dann nicht öffentlich zugänglich gemacht.
Abschlussarbeiten ohne Sperrvermerk können auf dem Hochschulschriftenserver der Leuphana veröffentlicht und mit einer Open-Access Lizenz versehen werden oder alternativ in der Bibliothek (Standort Offenes Magazin) aufgenommen werden.

Die Univativ informierte die Verantwortlichen an der Leuphana, die unverzüglich die Abschlussarbeiten sicherten. Auf der Webseite der GFA zuständig für den Abfall in Stadt und Landkreis Lüneburg gibt es ein Abfall ABC und eine Übersicht der Sammelstellen für CD/DVDs. Im Landkreis Lüneburg landet der Restmüll auf einer Deponie und nicht wie beispielsweise in Hamburg in der Müllverbrennung. Die Firma Reisswolf stellt eine Übersicht bereit, welche Aufbewahrungsfristen es für Unternehmen gibt. Stiftung Warentest hat eine Übersicht für Privatpersonen.


Fotos: Christopher Bohlens – Verpixelt aus Gründen des Datenschutzes.

Christopher Bohlens

Schreibt immer irgendwas über Hochschule, Politik oder Veranstaltungen, wo es so richtig kracht. Liebt investigativen Journalismus und beschäftigt sich viel mit Daten.

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