Dank überfälliger Gesetzesänderung: Studentenfutter endlich auch für Nicht-Studenten legal

Ein weiteres Stück elitärer Kackscheiße endlich abgeschafft.

Karlsruhe (dpo) – Endlich legal. Eine Koalition aus Gewerkschaftsvertretern und ehemaligen Studierenden hat vor dem Bundesverfassungsgericht geklagt und Recht bekommen. Bei ihrer Klage ging es um die freie Verkäuflichkeit von Studentenfutter. Die Bundesregierung müsse der Legalisierung von Studentenfutter auch für Nicht-Studenten nun zügig nachkommen, so die Karlsruher Richter.

Mit der Entscheidung wird eine bereits seit langem klaffende Gesetzeslücke geschlossen. Bisher konnten laut Paragraph drei des Lebensmittelvorbehaltgesetzes ausschließlich eingeschriebene Studierende die Nuss-Rosinen-Mischung legal erwerben, auch wenn nur selten eine gültige Immatrikulationsbescheinigung vor dem Verkauf gefordert wurde. Nach Inkrafttreten der des Gerichtsbeschlusses muss das entsprechende Gesetz geändert werden.

Einer der Kläger sagte dazu: „Alles an diesem Gesetz war absurd und falsch. Es stammt aus einer Zeit, als nur Kinder der Oberschicht zum Studium zugelassen wurden. Um deren Status zu sichern, waren Erwerb und Konsum des das Denkvermögen steigernden Studentenfutters lediglich Studierenden erlaubt. Untere Schichten sollten von den gesunden Ölen der Nüsse und der natürlichen Süße der Rosinen ferngehalten werden. Derart elitäres Denken hat heute einfach keinen Platz mehr in unserem Land, und schon gar nicht in offiziellen Gesetzestexten.“

Noch sind viele Einzelhändler zögerlich, die ehemals verbotene Frucht-Nuss-Mischung in ihre Regale zu stellen. „Die Akzeptanz in der Öffentlichkeit ist zwar da, die Einzelhändler fürchten jedoch rechtliche Konsequenzen, solange das neue Gesetz noch nicht in Kraft ist“, so ein Sprecher des Einzelhandelsverbandes. Die Gesetzesänderung hat jedoch auch Hoffnungen bei den Händlern geweckt: „Wir hoffen, dass das neue Gesetz Signalwirkung hat. Fisherman’s Friend beispielsweise würden wir gerne auch außerhalb der Angelszene verkaufen, die Absätze von Tigerbalm lassen aufgrund immer geringerer Tigerpolulationen ebenfalls zu wünschen übrig. Bei diesen Produkten müssen wir aber leider noch auf entsprechende Gerichtsbeschlüsse warten.“


Ich wurde nie kontrolliert! Deutschland schafft sich ab!

Nein, alles in Ordnung. Der Fall ist natürlich frei erfunden, es handelt sich um einen Postillon-Artikel.

Und wie kommt ein Postillon-Artikel in die Univativ?

Ganz einfach: Unser Autor verdient sich gelegentlich ein bisschen was mit Artikeln für den Postillon dazu. Dieser hier wurde aber nicht genommen und da er Studenten sogar im Titel trägt, kann man den hier ja mal posten.

Aha! Also nur den Ramsch recyclen, den sonst keiner haben will!

Wenn du was gegen Recycling hast, bist du eindeutig falsch an der Leuphana. Aber nein, der Artikel wurde zunächst vom Postillon-Team genommen, später aber gekippt, weil es bereits einen sehr ähnlichen Artikel gibt. Oder wie du sagen würdest: Das ist mir vorher noch nie passiert!

Und wie funktioniert das da beim Postillon?

Wie fast überall im Journalismus: über Connections. Hat man den Kontakt, einfach ein paar Titelvorschläge einschicken und zu Karl Kraus beten. Der erste Artikel unserer Autors war übrigens dieser hier.

Gibts da auch was für?

Abgesehen von massivem Ego-Push durch etliche tausend Likes und die absolute Gewissheit, besser als alle anderen zu sein? Ja. Ein bisschen Geld bekommt man auch, je nachdem wie viel noch am eingeschickten Artikel geändert werden muss. Schickt man nur den Titel ein, schreibt den Text aber nicht selbst, gibt es nur die Hälfte. Wie viel wird aber nicht verraten.

Kann ich auch mitmachen?

Jein. Du kannst zwar die Mailadresse raussuchen und einfach auf gut Glück Titelideen einschicken, ohne gewisse Erfahrung im Schreiben und insbesondere im Postillon-Stil stehen die Chancen aber nicht allzu gut. Unser Autor schickt etwa zehn Titelideen (jeweils mit leicht unterschiedlichen Formulierungen) ein, von denen dann im Schnitt eine genommen wird. Und dann muss der Artikel ja noch geschrieben werden. Ideen aber gerne an Univativ 😉 (Im Ernst, wir machen halbe halbe).


Titelbild: Ein bereits bei der ersten mündlichen Verhandlung glücklicher Kläger / (C) flickr – Mehr Demokratie

Ernst Jordan

dont wait for me, if i care bout anything, anywhere losin myself, i get the stares what im lookin at, wasnt there (wasnt there)

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