Klassenzimmer Hörsaal Uni Bildung Universität - (c) Pixabay

AStA startet Petition #NOTMYRPO – Die Rahmenprüfungsordnung (RPO) soll geändert werden

Die Rahmenprüfungsordnung (RPO) an der Leuphana, welche die Prüfungen für Bachelor- und Masterstudierende festlegt, soll verändert werden. Hierbei machen die Studierendenvertreter:innen aufmerksam, dass nicht alle Veränderungen zu einer Verbesserung führen. So soll beispielsweise eine Anwesenheitspflicht eingeführt werden oder die zweite Prüfungsphase abgeschafft werden. Der AStA ruft zur Teilnahme an einer Petition auf.

Was ist die RPO?

Die RPO regelt den formellen Rahmen des Studiums, was Studierende und Lehrende tun müssen und können. Darunter enthält Sie allgemeine Regelungen über Ablauf und Verfahren studienbegleitender Studien- und Prüfungsleistungen der Studienprogramme. Es ist daher die Prüfungsordnung für alle Studiengänge die um FSA (Fachspezifische Anlagen) der einzelnen Studiengänge ergänzt wird.

An der Leuphana gibt es sieben verschiedene Rahmenprüfungsordnungen, davon eine für den Leuphana Bachelor (College), eine für den Master (Graduate School) und eine für Lehramtsstudiengänge. Dazu kommen vier RPOs zu den berufsbegleitenden, weiterbildenden und Zertifikatsstudiengängen.

Die Änderungen an der RPO

Der AStA fasst die Änderungen zusammen:

  • eine Anwesenheitspflicht in Seminaren/Übungen

Es soll eine regelmäßige Anwesenheit für die Zulassung zur Prüfungsleistung vorausgesetzt werden. Diese regelmäßige Anwesenheit sei erreicht, wenn 80 % der Lehrveranstaltung besucht wurden. Bei einer wöchentlichen Veranstaltung dürfte man demnach maximal drei Mal fehlen. Dabei ist es irrelevant, ob es sich um „entschuldigtes“ Fehlen (z.B. durch Krankheit) oder um „unentschuldigtes“ Fehlen (hierzu zählen beispielsweise auch Lohnarbeit, Pflege / Care Arbeit, Engagement).

  • bei inhaltlich aufeinander aufbauenden Modulen werden bestandene Prüfungen zur Zulassungsvoraussetzung für aufbauende Module

Diese Regelung erschwert Studierenden das Studium in Regelstudienzeit abzuschließen. Denn: Wenn ein Modul nicht bestanden wird, kann das darauffolgende Seminar nicht im nächsten Semester begonnen werden. Dieses Nichtbestehen würde das Studium um ein ganzes Jahr verzögern. Außerdem greift diese Regelung in die studentische Selbstbestimmung ein. Studierende sollten selbst entscheiden können, ob sie sich als dafür qualifiziert sehen ein Modul zu belegen, so der AStA.

  • ein verdachtsunabhängiger Einsatz von Plagiatssoftware und ohne Benötigen einer Einwilligungserklärung der Hierdurch wird erneut die Freiheit und Selbstbestimmung von Studierenden eingegrenzt. Außerdem ist es problematisch, dass die Inhalte und Daten unserer schriftlichen Prüfungen an dritte Unternehmen weitergegeben werden können, ohne dass wir dem zustimmen. Wenn nun also die eigene Arbeit ohne Einwilligungserklärung an Dritte weitergegeben werden darf, kann dies zu erheblichen rechtlichen Problemen für die Studierenden und die Universität führen. Neben dem fraglichen Datenschutz kann auch das Urheberrecht des eigenen Textes beim Hochladen nicht gesichert werden, so der AStA.
  • strengere und kürzere Fristen bei der Prüfungsanmeldung und -abmeldung
  • Umgestaltung der 2. Klausurenphase zu einer reinen Wiederholungsphase, nur wer beim ersten Termin durchgefallen ist oder nachweislich krank war, darf am zweiten Termin die Prüfung nachholen.

Informationsstand

Der AStA ruft dazu auf aktiv zu werden und für die Rechte der Studierenden einsetzen. In den nächsten Tagen ist zwischen Gebäude 8 und 9 ein Info-Stand zwischen 10 und 14 Uhr aufgebaut. Hier kann man sich informieren, einen Snack abholen oder Merchandising mit #NOTMYRPO abholen.

Petition

Am Info-Stand liegen Blätter aus für eine Petition, die den Senat der Leuphana Universität Lüneburg auffordert, sich am 14.12. (der nächsten Sitzung) der Kritik der Studierenden auseinanderzusetzen.

Die hochschulöffentliche Senatssitzung findet am 14.12. um 14:30 Uhr in Hörsaal 3 statt. Hier ruft der AStA dazu auf, Präsenz zu zeigen.

Weitere Informationen auf: www.asta-lueneburg.de/themen/notmyrpo/


Über die Jahre hinweg hatte auch die Univativ über die RPO – Rahmenprüfungsordnung berichtet. Alle Artikel zum Thema RPO.


Mit Material vom AStA.
Foto: Klassenzimmer Hörsaal Uni Bildung Universität – (c) Pixabay

Christopher Bohlens

Schreibt immer irgendwas über Hochschule, Politik oder Veranstaltungen, wo es so richtig kracht. Liebt investigativen Journalismus und beschäftigt sich viel mit Daten.

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