Aktuelle Entwicklungen zur umstrittenen Änderung der Rahmenprüfungsordnung

Durch die Demo im Juli 2019 wurde die Entscheidung des Senats hinsichtlich der Änderungen der Rahmenprüfungsordnung vertagt. Gremien verabschiedeten bisher unkritische Änderungen. Konfliktthemen wie etwa die Anwesenheitspflicht sollen in einer Themenwerkstatt im Januar April 2020 besprochen werden.

Der Sommer 2019 war von den zahlreichen Diskussionen und der Demonstration rund um die neue Rahmenprüfungsordnung (RPO) geprägt. Schließlich sorgten rund 100 Studierende für die Vertagung der Entscheidung über die Abstimmung der RPO. Auch eine Studierendeninitative sammelte mittlerweile etwa 1.600 Unterschriften.

Zwischenzeitlich wurden in den jeweiligen Zentralen Studienkommissionen (ZSK) einige Änderungen der RPO beschlossen, die von den Beteiligten als unkritisch einschätzten. Hierzu gehören redaktionelle Änderungen, Klarstellungen und Auflagen aus der Systemakkreditierung der Hochschule. Dazu gehört beispielsweise die feste Verankerung des Nachteilsausgleichs für Studierende. Die Leuphana ist eine systemakkreditierte Hochschule, die durch ihr eigenes Qualitätsmanagementsystem sicherstellt, dass die Qualität in Studium und Lehre den gesetzlichen Vorgaben der Kultusministerkonferenz, vom Akkreditierungsrat und europäischer Standards erfüllt sind.

RPO-Reform an der Leuphana: Ideenwerkstatt im Januar

Schließlich hat die Änderung der RPO zu einem bedeutsamen Diskurs an der Leuphana geführt, der bisher noch nicht abschließend zu Ende gebracht werden konnte. Daher lädt der AStA und die studentischen Senator*innen zu einer Ideenwerkstatt „Gemeinschaftlich gestalten“ ein. Kritische Punkte sind etwa die Anwesenheitspflicht, die Termine und Fristen rund um die An- und Abmeldung zu Prüfungsleistungen und die Möglichkeit, Zusatz-CPs von bisher 60 CP auf nur noch 30 CP im Zeugnis extra ausweisen zu können.

Ziel ist es, in einem angenehmen Ambiente die jeweiligen Argumente der vier verschiedenen Statusgruppen (Professor*innen, wissenschaftliche Mitarbeiter*innen, Mitarbeiter*innen in Technik und Verwaltung und Studierende) anzuhören und gemeinsam an einem Katalog zu arbeiten, welcher den Zentralen Studienkommissionen und dem Senat vorgelegt werden kann. Beginnen wird die Veranstaltung mit einer Podiumsdiskussion, anschließend werden Vertreter*innen der vier Fakultäten in Kleingruppen diskutieren. Mit den Ergebnissen der Kleingruppen soll wiederum eine Arbeitsgruppe aus allen Statusgruppen mit je zwei Personen ein Positionspapier erarbeiten.

Die Ideenwerkstatt findet am 8. Januar 2020 ab 14:30 Uhr im Forum des Zentralgebäudes statt. Hierzu sind alle Studierenden in ihrer Funktion als Fachgruppenvertreter*innen, Fachschaftsvertreter*innen, StuKo-Mitglieder und ZSK-Mitglieder eingeladen.

Voraussichtlich bereits im Frühjahr 2020 soll dann endgültig im Senat über die RPO abgestimmt werden, damit diese schon im Wintersemester 2020/2021 in Kraft treten kann.

Update 04.01.2020: Der Termin der Ideenwerkstatt wird aufgrund geringer Anmeldezahlen auf den 22. April 2020 ab 14:30 Uhr verschoben.

Update 19.04.2020: Aufgrund der Pandemie ist der Termin abgesagt.


Foto: Screenshot RPO von Christopher Bohlens
Hinweis aus Transparenzgründen: Der Autor kandidierte im Vorjahr ebenfalls für den akademischen Senat und trat als Einzelkandidat gegen das „DeBü“ an und wurde nicht gewählt. Darüber hinaus betreibt er die Webseite „rpo-reform.de“.

Christopher Bohlens

Schreibt immer irgendwas über Hochschule, Politik oder Veranstaltungen, wo es so richtig kracht. Liebt investigativen Journalismus und beschäftigt sich viel mit Daten.

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